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18.06.20

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Katzen durch Spielzeug motivieren und beschäftigen

Eine Hauskatze, die unterfordert und gelangweilt ist, führt kein glückliches Leben. Das Tier gewöhnt sich im schlechtesten Fall sogar die Trägheit an und schläft und döst den lieben langen Tag nur noch vor sich hin. Von dem verspielten Katzenjungen, das man vor einiger Zeit ins Haus geholt hat, ist nicht mehr viel übrig – vielmehr hat man eine Art Garfield in der Wohnung, der sich nur zum Essen locken lässt, dementsprechend übergewichtig und bald sicher auch krank ist.

Eine Katze, die aus Langeweile zu viel Zeit hat, wird sich aber vielleicht auch genau das andere Extrem aussuchen, um dieser mangelnden Aufmerksamkeit und Beschäftigung Tribut zu zollen. Sie kratzt an den Möbeln, springt auf den Möbeln herum, richtet dabei allerlei Schaden an und bringt nicht zuletzt auch sich selbst in Gefahr. Manche Tiere miauen sehr laut, um Beachtung zu finden, was manchmal durchaus ein Problem mit den Nachbarn auslösen könnte. Wer zum Beispiel berufsbedingt eine lange Abwesenheit von Zuhause in Kauf nehmen muss, sollte sich überlegen, ob er sich überhaupt eine Katze respektive ein Haustier (außer vielleicht ein Aquarium) anschaffen sollte. Der Zeitaufwand rund um Hygiene, Futter, eventuell Fellpflege und eben auch Beschäftigung des Tieres ist nicht zu unterschätzen – und wer diese Zeit nicht jeden Tag aufbringen kann, braucht mindestens einen Katzenfreund für seinen Stubentiger, noch besser ist es aber, den Wunsch nach einem Haustier auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen.

Das breite Angebot in den Zoohandlungen

Wie erschlagen steht man vor allem als Neuling vor dem breiten Angebot, das es in Sachen Katzenspielzeug in den Zoohandlungen im Netz und im Laden gibt. Preisunterschiede, Qualitätsunterschiede und immer wieder neue Ideen überfordern nicht nur denjenigen Katzenhalter, der zum ersten Mal eine Auswahl für seine Katze treffen muss. Das sind Bälle mit verschiedensten Beschichtungen, gefüllt mit rasselnden oder klingelnden Inhalten. Natürlich gibt es Mäuse in jeder denkbaren Form, sogar zum Aufziehen, um dem Jagdtrieb der Katze ein Angebot zu machen. Alle Formen von Angeln mit daran befestigten Spielzeugen sind ebenfalls Standard, aber eben in einer erstaunlichen Vielfältigkeit.

Mittlerweile gibt es sogar Spiele Apps für Katzen – kaum zu glauben, aber wahr. Dies sind Mini Spiele, meist mit einer für den Menschen eher faden Grafik, die aber dafür konzipiert sind, der Katze Vergnügen zu bereiten. Automatische Mechanismen in aufwändig hergestellten Spielzeugen sorgen für Abwechslung in der Zeit, in der die Menschen nicht zuhause sind. Die Akzeptanz dieser Form der Beschäftigungsmöglichkeiten ist eine reine Geschmackssache der Tiere, denn nicht jedes Spielzeug kommt bei jeder Katze an – das entscheiden der individuelle Geschmack der Tiere und natürlich auch die Frage, wie es die Samtpfote gewohnt ist. Eine Bauernhofkatze von drei Jahren, die bisher Menschen nur als Beiwerk der Natur kannte, wird sich vielleicht sogar vor dem plötzlichen Kontakt zum „Dosenöffner“ mit einem langen Stock in der Hand, an dem auch noch eine Schelle klingelt, fürchten und überfordert das Weite beziehungsweise nach einem Versteck suchen.

Wie bereits erwähnt, gibt es sehr günstige Katzenspielzeuge, aber auch solche für die man richtig tief in die Tasche greifen muss. Meistens wirken sich die Preise auch auf die Qualität aus. Wer das Spielzeug kauft, sollte auf Haltbarkeit und Sicherheit für das Tier achten. Halbherzig zu einem Puschel geklebte Federn an einer Schnur, befestigt an einer dünnen Plastikangel: Das ist nicht für dauerhafte Benutzung ausgelegt, sondern könnte bereits nach wenigen Minuten des Spiels kaputt sein. Kleber oder Kunstfedern landen dann im schlechtesten Fall im Verdauungstrakt der Tiere – und das sollte man ja tunlichst vermeiden. Also sollte man beim Kauf der Spielzeuge auf eine vernünftige Qualität achten, die sich in der Haltbarkeit und Belastbarkeit niederschlägt. Das Risiko, den Geschmack der Katze nicht zu treffen, bleibt bestehen.

Katzenspielzeug für den kleinen Geldbeutel

Wie im letzten Absatz geschildert, kann man für Katzenspielzeug beinahe unbegrenzt Geld ausgeben. Das muss aber gar nicht sein – es gibt sehr günstige oder sogar kostenlose Möglichkeiten, der Katze Spaß zu bereiten und sie zu fördern und zu fordern. Wer seine Katze kennt, weiß, auf was sie „abfährt“ und kann sich entsprechend danach richten.

  • Alle Formen von Schnüren – am bekanntesten wohl das Wollknäuel – sind dazu da, um die Katze zu begeistern. Alte Schnürsenkel muss man beispielsweise nicht wegschmeißen. Ob in der Hand oder an einem Gegenstand befestigt, sind sie der Garant für kurzweilige Aktivitäten.
  • Zu Zeiten des boomenden Internethandels kommen in den meisten Haushalten nie geahnte Mengen von Schachteln und Füllmaterial zusammen. Dies kann zu verschiedensten Katzenspielzeugen umfunktioniert werden. Eine Art Erlebnistunnel, in dem eine Knisterfolie, raschelndes Papier und anderes für zusätzliche Abwechslung sorgt, kostet sozusagen kein Geld und lässt sich mit Kreativität, einem Teppichmesser und sehr einfach herstellen. Übrigens sind Schachteln egal welcher Größe und mit welchem Inhalt sehr beliebte Verstecke zum Kuscheln und Schlafen für den Stubentiger. Mit etwas Einfallsreichtum lassen sich auf diese Weise sogar Kratzbäume herstellen, die (fast) nichts kosten, einige Zeit Spaß bringen und dann im Altpapier entsorgt werden dürfen. Aus den bis dahin anfallenden neuen Schachteln ist schnell Ersatz gebastelt.
  • Leckerli Spiele sind eine Möglichkeit, menschlichen Kontakt, leckere Belohnungen und interessantes Spiel für die Katze zu kombinieren. Papierschiffe auf einer Wasseroberfläche werden beispielsweise von sonst eher wasserscheuen Tieren begeistert verfolgt und gefangen, wenn darin das Lieblingsleckerli schwimmt. Ebenso reißen sich Katzen um Papierbälle (einfach zusammengeknüllt), aus denen sie eine Belohnung befreien können, nachdem der Ball standesgemäß auf Katzenart „erlegt“ wurde.

Diese Beispiele zeigen, dass es sehr einfach sein kann, eine Katze zu Spiel und Bewegung zu motivieren, etwas gegen drohendes Übergewicht zu tun und gegen Langeweile und daraus folgendes Fehlverhalten zu unternehmen. Die Kreativität liegt beim Menschen, der nicht unbedingt zig Spielsachen kaufen muss, um seiner Aufgabe nachzukommen – Ideen liefern meistens zufällig beobachtete Vorlieben der vierbeinigen Mitbewohner.


 

Bild von Daniela Franzen auf Pixabay

Über den Autor

Kai Nagel – Geschäftsführer bei R.Bubeck & Sohn

Kai Nagel ist Geschäftsführer der ältesten Hundefutter-Manufaktur der Welt, Bubeck, die seit 1893 besteht. Geboren in eine Familie mit einer tiefen Verwurzelung in der Landwirtschaft und der Tierernährung, bringt Kai über 50 Jahre Erfahrung und ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Hunden mit. Seit die Familie Nagel die traditionsreiche Firma 1982 übernommen hat, setzt Kai die Vision fort, hochwertige Hundefutterprodukte zu entwickeln, die Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden fördern. Mit seiner Leidenschaft für die Tierernährung und seinem umfangreichen Wissen teilt Kai in seinen Blogartikeln wertvolle Tipps und Einblicke, um Hundehaltern zu helfen, die bestmögliche Ernährung für ihre Vierbeiner zu finden. Bubeck füttert die Hunde!

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