Sein Name ist beim Schnauzer im Allgemeinen Programm – eindeutigstes Rassekennzeichen ist bei allen drei Größen, die es von dieser Hunderasse gibt, der prächtige Schnauzbart. Der Schnauzer ist eine deutsche Hunderasse aus Württemberg – der Zwergschnauzer eine eigene Züchtungslinie, die seit etwa 1880 betrieben wird. Zu seinen Ahnen gehören Schäferhund und Biberhund. Mit einer Widerrist Größe von höchstens 38 cm überragt der Zwergschnauzer Rüde das Weibchen um etwa 3 Zentimeter; noch etwas kleinere Exemplare gibt es auch. Im idealen Ernährungszustand, also ohne Übergewicht, können Zwergschnauzer je nach Geschlecht und Lebensumständen zwischen 4 und 8 Kilo wiegen. Dies sollte aber wirklich Muskelmasse sein und nicht etwa Polster als Zeichen von zu wenig Bewegung oder zu reichhaltiger Ernährung.
Der Zwergschnauzer wurde einige Zeit auch als „Rattler“ bezeichnet, da er von seinen Besitzern als Ersatz für die Katze gehalten wurde. Die Hunde waren früher für das Finden und Jagen von Ratten und Mäusen verantwortlich.
Zwischen den drei Schnauzer Arten, die es gibt, sind keine optischen Unterschiede zu bemerken. Lediglich Größe und Gewicht weichen ab. Beim Mittelschnauzer beträgt das maximale Gewicht bei etwa 50 cm Körpergröße etwa 18 Kilo. Der Riesenschnauzer sieht aus, wie er heißt: Er wird bis zu 70 cm groß und wiegt stolze 50 Kilo.
Das Aussehen des Zwergschnauzers
Der kleinste Schnauzer hat einen gedrungenen Körperbau, ist aber dennoch im Erscheinungsbild elegant und leichtfüßig. Das Fell ist rauhaarig und kann laut Rassestandard verschiedene Farben zeigen. Die seltenste Farbe ist reines weiß mit weißer Unterwolle – weniger als 10 Prozent der Zwergschnauzer ist vollkommen weiß. Durchweg schwarze Exemplare sind im Standard zugelassen, aber auch als „Pfeffer und Salz“ bezeichnete Färbungen sowie Schwarz mit Silber. Ein typisches Zuchtmerkmal ist auch, dass die Höhe vom Widerrist und die Länge vom Rumpf in etwa gleich lang sein sollen.
Eigenschaften der Zwergschnauzer
Bis auf etwas mehr Temperament unterscheiden sich Zwergschnauzer auch im Wesen kaum von ihren größeren Rassekollegen. Dass sie zu den kleinen Hunden gehören, merkt man an ihrem Hang zur Selbstüberschätzung, vor allem im Mut, den sie bei Auseinandersetzungen mit durchaus größeren Hunden zeigen. Hier kennen sie keine Scheu und können ihren Willen durchaus in die Tat umsetzen, da die größeren „Kumpel“ oftmals von der Courage der kleinen Schnauzer überrascht sind. Bestnoten erzielt ein Zwergschnauzer, was seine Wachsamkeit und seine Aufmerksamkeit betrifft. Wenig schreckhaft beweist er in jeder Lage ein hohes Maß an Auffassungsgabe und natürlicher Intelligenz.
Deutlich mehr Respekt, als vor anderen Hunden haben Zwergschnauzer vor fremden Personen, denen gegenüber sie zunächst eine gewisse Skepsis zeigen. Ist das Eis aber gebrochen, sind sie freundlich und verlieren ihre anfängliche Zurückhaltung relativ schnell. Beim Spielen und „Arbeiten“ zeigen die kleinen Vierbeiner sich ausdauernd und lebhaft. Gut erzogen ist der Mini Schnauzer ein leicht zu führender Haus- und Familien-Hund, wird aber auch als Wachhund beziehungsweise Begleithund gelobt. Zum Kuscheln und für Streicheleinheiten muss man ihn nicht zwei Mal bitten. Treu und anhänglich bleibt er seinen Menschen in grenzenloser Liebe ergeben.
Die Haltung eines Zwergschnauzers
Auslauf (Garten oder Hundewiese) und großzügige Spaziergänge liebt der quirlige, bewegungshungrige Hund sehr. Ist er nicht von Langeweile geplagt, fühlt er sich aber auch in der Wohnung wohl. Allerdings reicht sein Anspruch auf Bewegung und Beschäftigung bei weitem nicht an andere Rassen, wie etwa einem Jack Russell oder Border Collie heran. Mit Kindern jeden Alters versteht er sich gut – und bei entsprechender Sozialisierung sind auch andere Haustiere – nicht nur Hunde – kein Ausschlussgrund für die Haltung des Schnurrbartträgers.
Kein Problem hat der Zwergschnauzer, wenn er zum Laufen mitgenommen wird. Bei entsprechendem Training verträgt er es auch, mit auf Radtouren seiner Menschen genommen zu werden. Ansonsten liebt er Ballspiele heiß und innig, kann sich im Suchen und Finden gut beweisen. Mit dem Apportieren macht man ihm stets eine Freude und auch beim Schwimmen zeigt er Begeisterung und gute Leistungen. Für das Erlernen von Kunststücken eignet sich der hohe Intelligenzgrad der Hunde perfekt. Gut aufgehoben sind die Zwergschnauzer auch im Hundesport in den Sparten Agility und Obedience sowie bei der Fährtenarbeit.
Die Erziehung der Zwergschnauzer
Wie in den Charaktereigenschaften schon beschrieben, haben Zwergschnauzer ein recht großes Selbstbewusstsein, dem man nur mit einer konsequenten und unmissverständlichen Erziehung beikommt. Diese beginnt am besten im frühen Welpenalter, im Idealfall sofort, wenn der Welpe von der Mutter weg kommt. Ziel der Erziehung ist es jedoch nicht, den starken Charakter zu brechen, sondern dem Hund zu zeigen, dass der Mensch die Regeln macht und das Tier diese einhalten muss. Eine Hundeschule ist das Mittel der Wahl, durch eine fundierte Erziehung ein für beide Seiten zufriedenstellendes Leben im Alltag zu erreichen. Durch das „will to please“ Bedürfnis der kleinen Hunde lernen sie schnell, allerdings muss man ihnen Abwechslung bieten. Jeden Tag das gleiche Programm ist nichts für die Schnauzer.
Die Fellpflege beim Zwergschnauzer
Es gibt viele Hunderassen, bei denen die Fellpflege deutlich aufwändiger ist, als beim Schnauzer. Allerdings darf man sie auch nicht ganz außer Acht lassen. Das drahtige Rauhaarfell muss von ausgefallenen Haaren befreit werden; die Unterwolle verträgt ebenfalls den einen oder anderen Bürstenstrich. Der imposante und namensgebende Schnauzebart braucht ab und an einen Formschnitt und das Fell sollte auch in regelmäßigen Zeitabständen getrimmt werden, sofern man möchte, dass der Zwergschnauzer sein typisches Erscheinungsbild behält.