Wie gestalte ich meinen Garten sicher für eine Katze mit Auslauf?

Ein eigener Garten ist für Hundehalter und auch Katzenbesitzer ein Traum, der kaum zu ersetzen ist. Die Tiere gieren nach frischer Luft und Bewegung im Freien, doch ebenso, wie man den Grünbereich für Kinder ein wenig umstrukturieren muss, sollte das Terrain auch für die eigene Katze sicher und gemütlich gestaltet werden. Je wohler sich die Samtpfote im eigenen Garten fühlt, umso weniger zieht es sie zum Nachbarn. Damit sinkt auch das Risiko, im Straßenverkehr einem Unfall zum Opfer zu fallen. Jede Katze und jeder Kater, die als Katzenbabys nach Hause geholt werden, brauchen eine gewisse Zeit der Eingewöhnung in der Wohnung, auch um eine Bindung zu ihren Menschen aufzubauen.

Alle Katzen unbedingt kastrieren lassen!

Sicher kann man auch schon in den ersten Lebensmonaten an einen Freigang gewöhnen, jedoch sollte man erst nach der Kastration dem Auslauf weniger Grenzen setzen. Eine rollige Katze und ein zeugungswilliger Kater sind einem sehr hohen Unfallrisiko ausgesetzt. Auf der Suche nach einer paarungswilligen Katze streunt der Kater ohne Rücksicht auf Autos und Co. durchs Gebiet – die rollige Katze hört und sieht nichts, wenn sie deckungsbereit für einen Kater ist und kann ebenfalls Opfer eines Unfalls oder eines natürlichen Feindes werden. Ganz nebenbei schützt die Kastration zuverlässig vor bestimmten Krankheiten und verhindert natürlich auch unerwünschten Nachwuchs.

Chip einsetzen lassen und Katze registrieren

Bei jeder Katze, die sich im Freien bewegt, kann einmal etwas passieren. Sei es, dass sie angefahren im Straßengraben landet, aus Versehen in einem Keller oder einer Garage eingesperrt wird oder einfach beim Abenteuer den Weg nach Hause vergessen hat – ist die Katze nicht zu identifizieren, wird es schwer, das Tier und seine Besitzer wieder zusammen zu bringen. Hat die Katze jedoch einen Chip vom Tierarzt bekommen und ist das Tier registriert, kann jeder Tierarzt und jeder Tierschutzverein diesen Mikrochip auslesen und die darauf gespeicherten Daten verwenden, um das Tier nach Hause zu bringen. Ein Halsband mit Namens- und Adressetikett ist für Freigänger Katzen mehr als ungeeignet, da sich die Tiere durch dieses nicht dehnbare Band strangulieren können. Ein dehnbares Band verfehlt als Identifizierungshilfe seine Wirkung, da es verloren gehen kann.

Kastriert, mit einem Chip versehen und registriert steht einem Freigang der Katze nichts mehr im Wege.

Der Hochsicherheitsgarten

Wer es absolut verhindern möchte, dass seine Katze vom Grundstück entkommen kann, muss einige Vorkehrungen treffen. Wer gemeinsam mit der Mieze im Garten chillen möchte, kann ihr eine Art dünne Schleppleine und ein gut sitzendes Geschirr anbieten. Alleine lassen sollte man sie so aber nicht, da die Gefahr, sich irgendwo zu verfangen und zu verletzen, ziemlich hoch ist.

Wer den Garten völlig ausbruchsicher gestalten möchte, darf sich nicht auf herkömmliche Zäune verlassen, sondern braucht spezielle Vorrichtungen (im Baumarkt erhältlich), die die geübten Kletterer nicht überwinden können. Auch eine Dornenhecke ist eine Alternative, jedoch braucht diese bekanntlich einige Jahre, bis sie eine ausreichende Höhe erreicht hat. „Über den Zaun“ ist nicht die einzige Fluchtmöglichkeit, die man bedenken muss – auch unter der Konstruktion darf keine noch so kleine Lücke sein. Wo der Kopf der Katze durch passt, passt die ganze Katze durch. Hier reden wir über die Winzigkeit von 3 bis 4 Zentimetern, also einer im Garten eher unauffälligen Lücke, die die Katze aber sicher finden wird. Wer ganz sicher gehen will, kann eigens ein Katzengehege errichten. Ist dieses entsprechend mit Klettermöglichkeiten, Ruheplätzen und einer Katzentoilette ausgestattet, kann die Katze hier auch ab und an alleine bleiben. Die Möglichkeit, selbst zwischen Sonne und Schatten zu wählen und bei Niederschlag Schutz zu finden, muss aber vorhanden sein.

Nicht vergessen: Auch über nahe stehende Bäume können Katzen das Nachbargrundstück erreichen.

Verletzungen und Vergiftungen vermeiden

Im Garten gibt es auch für geübte Balancekünstler und Klettermäxchen einige Verletzungsquellen. So sollten Gartengeräte grundsätzlich hinter einer verschlossenen Türe aufbewahrt werden. Auch Düngemittel, Insektizide und so weiter gehören in einen sicheren Schrank und sollten auch nicht kurze Zeit unbeobachtet stehen bleiben. Ein Problem können Nagergifte werden: Schädlinge, wie Mäuse und Ratten treiben sich gerne in Gärten herum, vor allem, wenn Komposthaufen mit Essensresten locken. Giftköder, aber auch Tiere, die davon gefressen haben und von der Katze als Beute erlegt werden, sind eine schlimme Gefahr für Katzen. Viele Todesfälle und knappe Rettungsaktionen bei Tierärzten sprechen eine deutliche Sprache über dieses Risiko. Reden Sie also bei Bedarf auch mit Ihren Nachbarn! Geht die Katze auch im Winter gerne eine Zeit nach draußen, sollten ihre Pfoten keinen Kontakt mit Streusalzen haben.

Achtung! Auch manche Pflanzen (Azaleen, Oleander usw.) sind für Katzen giftig und sollten in einem katzensicheren Garten nicht vorkommen beziehungsweise rechtzeitig ausgetauscht werden.

Was mag eine Katze im Garten gerne?

  1. Aussichtsplätze: Ein gut erreichbarer hoch gelegener Platz, von dem aus Katze und Kater die Welt im Blick haben, aber auch bequem einmal ein Stündchen dösen können, ist Teil der Grundausstattung eines für Katzen gut eingerichteten Gartens.
  2. Rückzugsmöglichkeiten: Auf der Suche nach Schatten oder Schutz vor Nässe braucht der Freigänger eine überdachte, windgeschützte Rückzugsmöglichkeit, am besten mit einer kuscheligen Unterlage ausgestattet.
  3. Sonnendecks: Die Katze liebt die Sonne und sollte mehrere Plätze zur Auswahl haben, auf denen ein ungestörtes Sonnenbad mit Blick in die Natur perfekt möglich ist.
  4. Katzentoilette: Auch im Freien will die Katze ihr Geschäft verrichten. Ein Katzenklo muss nicht sein, wenn es entsprechende Gelegenheiten gibt, wo das Scharren, die Hinterlassenschaft und ein wenig Privatsphäre kein Problem darstellen. Das Salatbeet kommt natürlich aus Sicht der Katze auch in Frage!
  5. Zugang zur Wohnung: Auch der schönste Freigang hat einmal ein Ende. Zum Fressen, Kuscheln und zum ruhigen Schläfchen zieht es die meisten Freigänger zurück zu Herrchen und Frauchen in die Wohnung. Eine Katzenklappe ersetzt den menschlichen Türöffner und macht die Katze in ihren Entscheidungen frei. Doch bei einer ganz normalen Katzenklappe könnten auch Nachbarkatzen diesen Weg für sich entdecken. Wer dies verhindern möchte, kann eine spezielle Katzenklappe kaufen und einbauen, die auf den Mikrochip der eigenen Hauskatze programmiert ist und nur diesem einen Tier den Zugang möglich macht.

Wer sich als noch neuer Katzenbesitzer nicht sicher ist, ob sein Garten für eine Katze sicher und komfortabel ist, kann erfahrene Halter um eine Begehung bitten. Auch bei Tierschutzorganisationen kann man Rat und Hilfe erhalten. Natürlich findet man aber auch im Netz immer wieder Bauanleitungen, Tipps und Tricks.


 

Kai Nagel

Kai Nagel

Über den Autor
Kai Nagel ist Geschäftsführer der ältesten Hundefutter-Manufaktur der Welt, Bubeck, die seit 1893 besteht. Geboren in eine Familie mit einer tiefen Verwurzelung in der Landwirtschaft und der Tierernährung, bringt Kai über 50 Jahre Erfahrung und ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Hunden mit. Seit die Familie Nagel die traditionsreiche Firma 1982 übernommen hat, setzt Kai die Vision fort, hochwertige Hundefutterprodukte zu entwickeln, die Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden fördern. Mit seiner Leidenschaft für die Tierernährung und seinem umfangreichen Wissen teilt Kai in seinen Blogartikeln wertvolle Tipps und Einblicke, um Hundehaltern zu helfen, die bestmögliche Ernährung für ihre Vierbeiner zu finden. Bubeck füttert die Hunde!

Geschäftsführer bei R.Bubeck & Sohn


 

Bild von Mabel Amber auf Pixabay

Kategorien: Erziehung Katze

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