Ein Chinchilla ist ein Nagetier und wäre von daher eigentlich eher auf dem Speiseplan von Katzen zu finden. Die Chinchilla Katze ist jedoch eine perserartige Katze, die bewusst auf ihr flauschiges Aussehen und ihre Fellfarbe hin gezüchtet wurde – Verwechslungen außerhalb der Namensgleichheit sind allerdings ausgeschlossen.
Der Chinchilla als Namenspatron
Ein anderer Name des Nagers Chinchilla ist Wollmaus. Hier liegt wahrscheinlich auch die Namensgebung für die Katzenrasse begründet. Die Nagetiere stammen aus Südamerika, sind heute beliebte Haustiere. Beinahe wären sie jedoch ausgestorben, da man sie aufgrund ihres schönen Fellkleides viele lange Jahre lang gnadenlos gejagt hat, was ihren Bestand radikal reduzierte. Ein Chinchilla wird etwa 10 Jahre alt, egal, ob es sich um ein Kurzschwanz oder Langschwanz Tier handelt. Außer der Schwanzlänge unterscheiden sich die beiden Tiere auch nach Größe und Gewicht. Langschwanz Chinchillas sind kleiner (maximal 38 cm) als Kurzschwanz Chinchillas (49 cm). Letztere erreichen ein Höchstgewicht von 1400 Gramm, erstere nur etwa 500 Gramm.
Geschichte der Chinchilla Katze
Das erste Chinchilöa Katzen Exemplar wurde im Jahr 1880 in England geboren. Eine Smoke-farbene Perserkatze und ein Silber-Tabby Artgenosse wurden miteinander verpaart. Es entstand die Silver Lambkin Katze. Alle Chinchilla Katzen stammen von diesem einen Katzenbaby ab. Zur damailigen Zeit trug die Rasse auch den Namen Silver Persian. 21 Jahre sollten bis zur Anerkennung der Rasse noch ins Land ziehen; erst 1901 wurde dies nachgeholt.
Bis heute ist die Chinchilla Katze ein eher seltenes Tier, was nicht zuletzt an den hohen Auflagen liegt, die die Züchter befolgen müssen. Bei vielen Menschen ist die Katzenrasse bis heute weitestgehend nicht bekannt, wenngleich sie von außerordentlicher Schönheit ist. Als in Europa der Zweite Weltkrieg tobte, fand man die Chinchilla Katze gar nicht mehr; erst nach Kriegsende hielt sie langsam wieder Einzug in europäischen Gefilden. Heute, 140 Jahre nach dem ersten Chinchilla Kätzchen existieren zwei Variationen: Die golden shadded und die silver shadded Chinchilla Perser. Das Fell eines jeden Exemplars weist das sogenannte Tipping auf. Dabei sind die Haarspitzen andersfarbig, als die Haaransätze – bei einer Silver Shadded Chinchilla Katze also sind die Haare im Ansatz weiß und an manchen Körperstellen die Spitzen zu höchstens einem Viertel grau.
Wie sieht die Chinchilla Katze aus?
Wäre nicht der Name des Beutetiers enthalten, wäre Wollmaus wohl eine passende Beschreibung für die Chinchilla Katze. Natürlich kann von Maus nicht die Rede sein, stehen doch die stolzen Perserkatzen mit ihren markanten Attributen Pate für die Rasse. Zum samtweichen und flauschigen Fell gesellen sich tappsige Pfoten von ansehnlicher Größe und runder Form. Die Chinchilla Katze gehört zu den mittelgroßen Rassen, hat verhältnismäßig kurze Beine und einen durchaus robusten Körperbau.
Persertypisch ist die Schnauze des Kätzchen, die sehr flach ausfällt. Ebenso erkennt man die „persianische“ Herkunft am runden, großen Kopf. Die Ohren sind klein und buschig, dabei aber dennoch länger als bei den meisten anderen Perserähnlichen. Verlieren könnte man sich in den Augen der Chinchillakatze – diese sind von einem bezaubernden smaragdgrün und haben stets einen geschlossenen schwarzen Rand. Diese Farbe entsteht aber erst mit der Zeit – wie auch die endgültige Fellfarbe. Erst mit etwa sieben Monaten entstehen die typischen Chinchilla Katzen Merkmale. Übrigens haben die Tiere auch an der Schnauze einen schwarzen Strich.
Wie alle Perser hat die Chinchilla Katze ein langes und dichtes Fell – die Besonderheit liegt, wie bereits erwähnt, in der Haarfarbe. Die Tipping Regionen betreffen den Rücken, die Seiten und den Schwanz – definitiv weiß bleiben Bauch und Kinn. Je nach Art der Chinchilla Katze sind die Tipping Haarspitzen grau (silver) oder beige (golden). Die Golden Shadded Chinchilla hat einen schwarzen Schwanz. Nur wenige Ausnahmen zeigen andere Färbungen, unter anderem Shadded Blue, Chocolate, Rot usw.
Das Wesen der Chinchilla Katze
Die Chinchilla Katzen haben einen typischen Perser Charakter. Sie sind sehr ruhig und meistens entspannt. Sie leben im Ruf, ein wenig faul zu sein – man erwischt die Tiere auch tagsüber sehr oft bei einem ausgiebigen Schläfchen. Das bedeutet für den Halter, seine Samtpfote regelmäßig zu motivieren – die Tiere genießen die Zuwendung letztendlich doch und profitieren natürlich auch von der Bewegung und der geistigen Forderung. Die Katzenrasse ist bekannt für ihre Zutraulichkeit, sobald sie einmal Vertrauen gefasst hat. So stolz die Tiere rein optisch wirken, so beleidigt sind sie auch, wenn sie ihren Willen nicht bekommen. Damit muss der Tierhalter leben können.
Die Haltung – kein Problem
Die Chinchilla Katze ist ein Tier, das mit der Wohnungshaltung vollkommen zufrieden ist, wenn sie einen gesicherten Balkon oder einen anderen begrenzten Auslauf zur Verfügung gestellt bekommt. Ein Kratzbaum und mehrere gemütliche Schlafplätze und Rückzugsmöglichkeiten sollten vorhanden sein. Zeigt die Katze keine Unverträglichkeiten, ist sie auch recht anspruchslos in ihrer Ernährung, sofern diese artgerecht ist. Chinchilla Katzen sollten am unteren Limit gefüttert werden, wenn sie sich recht wenig bewegen, da sie sonst Übergewicht bekommen. Für die Haltung der Katze in einem Haushalt mit Kindern braucht es Erziehung, Eingewöhnung und Toleranz. Auf beiden Seiten!
Gesundheitsprobleme der Chinchillakatze
Das größte Problem haben die Katzen mit ihren Augen, deren Reinigung eine verpflichtende tägliche Aufgabe für den Besitzer ist. Sie tränen stark, zeigen oft aber auch Hornhauterkrankungen. Zugluft sollte unbedingt vermieden werden. Die männlichen Exemplare haben sehr häufig mit einem Hodenhochstand und einer daraus folgenden Sterilisierung zu tun. Auch Herzprobleme können auftreten, ebenso wie häufig Nierenerkrankungen diagnostiziert werden. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle ist also Pflicht.
Intensive Fellpflege ist notwendig
Eine der intensivsten Fellpflegen in Bezug auf Katzen ist bei der Chinchilla Katze gegeben. Tägliches ausgiebiges Bürsten steht auf dem Plan und zwar ein Leben lang. Sobald sich Verfilzungen zeigen, müssen diese aus dem Fell geschnitten werden. Nehmen sie Überhand, muss eine Schur erfolgen – das schöne Fell wächst aber nach. Vor allem nach einem Aufenthalt im Freien ist eine gründliche Kontrolle der Katze nötig – nur zu gerne tummeln sich Zecken, Flöhe und Co im Fell. Auch an ab und an notwendige Bäder sollte man die Katze schon als Jungtier gewöhnen. Einmal wöchentlich ist den Ohren erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen – die Augen wäscht man täglich mit einem nassen, weichen Lappen ab und entfernt Rückstände der Tränenflüssigkeit.
★ Eine junge Chinchilla Katze mit Stammbaum kostet auf jeden Fall mehrere hundert Euro – der Kaufpreis kann aber gerne auch vierstellig werden.