Kein Hund ist wie der andere – je nach Hunderasse oder Rassen-Mix sind demnach auch die Fütterungsrichtlinien verschieden. Manche unserer geliebten Vierbeiner neigen zu Übergewicht – vielleicht, weil bei der bestimmten Rasse eine Veranlagung zur Couch-Kartoffel das Problem ist und die Fellnase sich nur zu der nötigsten Bewegung hinreißen lässt, vielleicht aber auch bei einem scheinbar unendlichen Appetit des einzelnen Tieres. Besondere Futtermittel werden auch verabreicht, wenn Unverträglichkeiten festgestellt werden, beispielsweise gegen eine bestimmte Eiweiß-Quelle oder ein beziehungsweise mehrere Kohlenhydrate. Neben weiteren – etwa vegetarisch hergestellten – Spezialfuttermitteln gibt es auch Sorten, die speziell auf einen erhöhten Protein- und Energiebedarf ausgelegt sind.
Welche Hunde brauchen Sport Futter?
Füttert man eher träge Hunde mit einem Sport-Futter, ist dies keinesfalls gesund für das Tier. Wie es der Name bereits verrät, ist das Sport Hundefutter etwas für agile, welche die Arbeit oder das Training liebende Hunde. Gut, wer hat schon einen Schlittenhund zu Hause, den man über 40km vor dem Schlitten auspowern kann, und der dazu geboren wurde, seine Muskeln so intensiv zu benutzen? Das sind wohl eher die Ausnahmen. Doch viele Hunde werden auf andere Weise zu viel Bewegung motoviert, zum Beispiel beim regelmäßigen Joggen oder Waldlauf, beim Agility Training, Canicross, Bikejörning, Dogscooting, Skijörning, Dogtrekking oder auch Jagd – und Diensthunde, also für alle, die eine Extraportionen an Bewegung, Kraft und Ausdauer benötigen.
Was enthält ein Sport Hundefutter?
Ein wirklich auf den Hund zugeschnittenes Sport Hundefutter ist vor allem reich an Proteinen, also Eiweißen und an der richtigen und schnell verfügbaren Kohlenhydratquelle. Die Eiweißquelle kommen im besten Fall aus gut ausgesuchten Fleischquellen (etwa Rindfleisch), wobei nicht nur das reine Muskelfleisch verwendet wird, sondern auch ein gewisser Anteil Innereien und Sehnen. Vor allem kommt es nicht nur auf die reine Menge des Fleisches an, sondern auf die Qualität der Aminosäuren. Die Aminosäuren sorgen somit für die gesunde Struktur in der Muskulatur, da sie sowohl den Aufbau wie auch den Erhalt der Muskeln auch bei der Regeneration beim Hund unterstützen. Die in den Sehnen enthaltenen Kollagenen unterstützen den Knorpelerhalt und -aufbau. Zu guter Letzt, enthalten die Innereien ein natürliches Depot an wichtigen Vitaminen.
Im Gegensatz zu einem normalen Futter für den Hund mit einem durchschnittlichen Bewegungs- oder Arbeitspensum liegt der Anteil der Proteine beim Sport-Futter oft bei bis zu dreißig Prozent, also deutlich höher wie der Hund über den normalen Fleischkonsum aufnehmen könnte. Im Vergleich, Proteinanteil in einem Stück Muskelfleisch liegt bei etwa 18 – 22%. Hunde, die als eher nicht sportlich eingeschätzt werden und Proteinmenge nicht verbrauchen, können sie durch die Menge an Proteinen schnell erkranken. Der Harnstoff im Blut würde dadurch erheblich erhöht und dies kann unter anderem die Niere nicht verarbeiten.
In einem guten Sport Hundefutter ist aber nicht nur der Proteinanteil wichtig, auch die verfügbare Energie in Form von Kohlenhydraten muss optimal abgestimmt sein. In vielen Studien wurde nachgewiesen, dass bei einer Unterversorgung dieser, der Hund in kürzester Zeit seine Leitungsfähigkeit einbüßt. Dies führt bei den Hunden nicht nur zu einem Leistungsabfall, auch seine Konzentrationsfähigkeit lässt nach. Des Weiteren wird der Hund gestresster und legt ein aggressiveres Verhalten an den Tag. Lesen Sie hier über die Wirkung von Kohlenhydraten weiter.
Die Kohlenhydrate im Hundefutter müssen nicht immer aus dem Getreide-Sortiment stammen. Die Verträglichkeit der Kartoffel hat sich hier definitiv bewährt, was schon aus einer Fütterungsempfehlung für Jagd- und Diensthunde aus dem Jahr 1850 hervorgeht. Jedoch hat ein Sport Hundefutter keine Zugabe von Zucker nötig. Bei richtiger Dosierung reichen die Kohlenhydrate aus der Kartoffel oder Getreide vollkommen aus, um die benötigte Energie, auch bei einem überdurchschnittlichen Arbeitspensum, auszugleichen.
In einem soliden und wirklich gesunden Hundefutter, gleich welcher Kategorie, findet sich keine Chemie, sondern wirklich hochwertige Naturprodukte. Nur, wenn die Eiweißquelle wirklich in der Hauptsache tierischer Herkunft ist, kann sichergestellt werden, dass die für den sportlichen Hund und seinen Muskelapparat so wichtigen Aminosäuren auch im Futterprodukt enthalten sind. Sport Hundefutter sorgt für die Motivation, sich zu bewegen, durch seine Zusammensetzung aber auch für die nach der „Arbeit“ nötige Regenration.
Ein wichtiger Bestandteil der Sport Hundefutter sind auch Fette, die zum einen natürlich aus dem Fleisch entstammen, die aber durch die zusätzliche Beimengung von gesunden Fetten beziehungsweise Ölen für eine ausreichende Versorgung unter anderem der Omega Fettsäuren sorgt. Da Fett, neben Kohlenhydraten ein wichtiger Energielieferant ist sollte der Anteil auch im Futter höher wie normal sein. Bei Schlittenhunden zum Beispiel wird fast ausschließlich mit Fett als Energielieferant gearbeitet. Da der Fettanteil also beim Sport-Futter höher liegt, als bei den üblichen Hundefuttersorten, kann ein Verfüttern an träge oder nicht im Training stehenden Hunden eine Gewichtszunahme bedeuten.
Weitere Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Vitamine, Spurenelemente und auch Calcium – besonders wichtig für gesunde Knochen – befinden sich natürlich ebenfalls in guten Sport-Hundefutter Erzeugnissen. Durch das Einhalten der Fütterungsempfehlung versorgen Hundehalter ihren Liebling je nach Gewicht und Tagesleistung mit allem, was er für ein zufriedenes, optimal auf seinen Charakter und seine Gewohnheiten abgestimmtes Leben benötigen.
Darreichungsformen von Sport Hundefutter
Neben dem Selbstkochen und einigen wenigen extra abgestimmten Nassfutter Produkten steht dem Hundehalter mit sportlichem Hund vor allem Trockenfutter als einfach dosierbare, verträgliche Mahlzeit zur Verfügung. Beim Selbstkochen geht es um eine selbst durchzuführende exakte Bemessung aller Inhaltsstoffe der täglich so sehnlich erwarteten Rationen. Nassfutter allein hat den Nachteil, für den Kauapparat des Hundes eher wenig förderlich zu sein. Ein hochwertiges, zum Beispiel ofengebackenes Trockenfutter, in dem sich Gemüse, Kräuter, Fleisch und Kartoffeln oder hochwertige Getreidesorten zu einem schmackhaften und zugleich „bissfesten“ Produkt vereinen, stimmt zuverlässig der Protein- und Fettanteil, sind alle Vitamine und Co. enthalten. Es sättigt, ist gut verträglich und verdaulich und gibt Kraft. Damit ist es für den Hund das optimale Grundnahrungsmittel, mit dem auch gleich die Zähne „in Schuss“ gehalten werden.
Das BARFen eignet sich nur bedingt für eine Fütterung für Sporthunde. Durch den meist, in der Philosophie des BARFen verankerten, viel zu hohen Anteil von Fleisch in der Gesamtfütterungsmenge, kann es bei regelmäßiger Fütterung schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Denn wie schon bekannt sollten Proteine nur den Muskel/Zellaufbau und -erhalt sichern. Wenn der Körper des Hundes bei Belastung nur auf Proteine als Energielieferant zurückgreifen kann und eine Ausdauerleistung bringen muss, führt dies im ungünstigsten Fall bis zu einem akuten Nierenversagen. Das eine bestimmte Form des BARFen auch für normale Hunde schwere gesundheitliche Folgen hat haben wir an anderer Stelle beschrieben.
Da ein Sport Hundefutter um die 4000 Kilokalorien pro Kilogramm enthalten kann, sollte man es nur Hunden anbieten, die auch wirklich ein entsprechendes Pensum an Bewegung und Arbeit leisten. Bei Fragen helfen Hundetrainer und Tierärzte weiter, die auch Empfehlungen aussprechen, wann beziehungsweise bei welchem Hund individuell eine Kombination mit anderen (Trocken-)Futterprodukten ratsam ist oder auf ein Sport-Futter verzichtet werden kann oder soll.
Sport Hundefutter und der Energie- und Proteinhaushalt