Die Abteilung für Hundepflegemittel in einer Zoohandlung gleicht heutzutage beinahe einem Markt für menschliche Drogerieartikel. Das verwirrt den Hundehalter, eröffnet natürlich aber auch alle Möglichkeiten, das Fell und die Haut des Lieblings richtig zu pflegen. Immerhin gibt es zwischen den Produkten Unterschiede und nicht jedes Shampoo ist für jeden Hund geeignet.
Zunächst einmal muss klar gesagt werden, dass ein Hundeshampoo ganz anders zusammengesetzt ist, als ein Produkt für den Menschen. Selbst Babyshampoo ist auf die menschliche Haut, deren pH-Wert und Beschaffenheit abgestimmt und für den Hund einfach nicht gemacht. Wer handelsübliche Shampoos für Menschen beim Hund verwendet, riskiert es, den Eigen-Schutz der Hundehaut zu zerstören – Haut- und Fellprobleme sind vorprogrammiert. Als zweites ist zum Thema Hunde und Baden noch zu sagen, dass dies ohnehin nur erfolgen sollte, wenn es nötig ist. Zu häufiges Baden ist nicht gut für Hunde; sie putzen ihr Fell selbst. Regelmäßiges Bürsten ist ein anderes Thema. Dies pflegt das Fell, lässt Luft an die Haut und vermeidet Filz und andere Fellprobleme.
Die Folgen eines falschen Shampoos für Hunde sind schnell erklärt. Wie auch der Mensch hat der Hund eine Haut, die einen Säureschutzmantel besitzt. Der deutlich höhere pH-Wert der Hundehaut (rasseabhängig etwa zwischen 6 und 8,7) verträgt die Produkte nicht, die auf menschliche Werte (5,5 bis 5,8) abgestimmt sind. Hunde sind auf ihr wasserabweisendes Fell angewiesen; man riskiert es, diesen natürlichen Schutz zu zerstören. Die Folge: Der Hund friert deutlich schneller, wenn er einmal nass wird oder es draußen kalt ist. Außerdem trocknet die Haut aus, was zu Schuppenbildung und für die Tiere sehr lästigem Juckreiz führt. Mal eben eincremen, wie es der Mensch bei trockener Haut macht, ist beim Hund aufgrund des Fells eher schwierig – hier gibt es zwar Sprays, aber das ist eine zusätzliche Prozedur, die der Vierbeiner nicht unbedingt toll finden wird
Welche Hundeshampoos gibt es?
Wie sich bei der Kosmetik für den Menschen die Produkte aufgrund ihrer Zusammensetzung und Qualität – also auch beim Preis – unterscheiden, gibt es diese Unterschiede auch bei Hundeshampoos. Die wichtigsten Anforderungen an ein gutes Produkt sind schnell aufgezählt: Es darf die naturgegebene Lipidschicht der Hundehaut nicht schädigen; zudem soll es als Feuchtigkeitsspender fungieren und eine Haar-, also Fellpflege gewährleisten.
Spezielle Shampoos:
- Shampoo für Langhaar Hunde: Menschen mit langen Haaren benutzen andere Haarkosmetik, als jene mit kurzen Schnitten. Wen wundert es also, dass es auch für langhaarige Hunde besondere Produkte gibt. Die Zusammensetzung ist hier auf die Pflege des langen Fells ausgerichtet, das bekanntermaßen zu Verfilzungen und Knötchen neigt, wenn es nicht optimal und vor allem regelmäßig gepflegt (vor allem gebürstet) wird. Widerstandsfähige einzelne Haare, die auch beim Kämmen nicht einfach abbrechen, erzielt man durch Hundeshampoos für Langhaar Rassen, wie zum Beispiel Collies.
- Shampoo für Rauhaar/Kurzhaar Hunde: Das drahtige, raue Fell mancher Hunderassen, wie etwa Terriern oder Rauhaardackeln kann durch extra auf diese Fellart ausgerichtete Shampoos gut gepflegt werden.
- Spezialshampoo für weiße Hunde: In diesen Produkten sind lila-farbige Partikel enthalten, die das Vergilben der weißen Hundehaare reduzieren oder sogar vermeiden. Hautfett, Schmutz, Sonne und Urin können weiße Hundefelle mit der Zeit richtig bräunlich-gelb verfärben, Durch die Inhaltsstoffe des Shampoos bleibt das Fell weiß, glänzend und gesund. Eine regelmäßige Anwendung ist hier allerdings unverzichtbar – deswegen unbedingt hochwertige, hautschonende Produkte kaufen!
- Spezialshampoo für dunkles Hundefell: Vor allem die Sonne macht dunklen Hundehaaren zu schaffen: Oft bleichen die Tiere stellenweise richtig aus. Wer hier mit einem Schwarzhaar Hundeshampoo, in dem zum Beispiel Kakao für Pflege und Farberhalt sorgt, ans Werk geht, macht alles richtig.
- Welpenshampoo: Auch bei Kindern und Hunden gibt es Parallelen. Die Babyshampoos für den Menschen sind besonders schonend, reizen die Augen nicht und sorgen dafür, dass Baden ein Spaß ist, und keine Tortur. Eine Erfahrung; für das ganze Leben prägt. Genau gleich konzipiert sind Welpenshampoos, die die Haut und das zarte Fell reinigen und pflegen, dabei aber genau auf den pH-Wert der Tiere angepasst sind und zudem nicht in den Augen brennen.
- Sensitiv Shampoos für empfindliche Hunde: Während oder nach Krankheiten kann es bei Hunden zu Fellproblemen kommen; oftmals aber sind diese auch in falscher Ernährung begründet. Auch bei Hunden gibt es außerdem empfindliche Artgenossen mit sensibler Haut – und da sollte auch das Hundeshampoo entsprechend ausgewählt werden. In der riesigen Produktpalette gibt es daher auch chemiefreie Hundeshampoos, in denen hochwertige Öle, Meersalz und andere – wiederum aus der menschlichen Kosmetik entnommene – Pflegemittel für eine Linderung von Juckreiz und Schuppen, eine Besserung der Hautbeschaffenheit und ein intaktes Fell sorgen.
Unterschiede in der Rasse, Fellfarbe und Haltung begründen ein völlig verschiedenes Badeverhalten für jeden einzelnen Hund. Manchmal kommt man nach einem Ausflug durch ein schmutziges Feld nicht umhin, den Hund zu baden – auch wenn er sich in übel riechenden Dingen gewälzt hat, muss „es“ eben sein. Dennoch sollte sich jeder Hundehalter vor Augen führen, dass es menschliche Ansprüche sind, die er an seinem Hund vollzieht – und nicht jedes Bad muss unbedingt sein.