Spätestens seitdem ein schnurrendes Kätzchen die liebevolle Seite eines Bösewichts in den James Bond Filmen präsentierte, ist die Perserkatze aus den obersten Plätzen der Rangliste der Rassekatzen nicht mehr wegzudenken. Immer wieder wird diese weiße Samtpfote liebevoll und in Nahaufnahme gestreichelt, während der Widersacher des Agenten die übelsten Gedanken hegt. Schon lange ist das noble Kätzchen bei Reichen und Schönen, einst aus Adelskreisen, heute immer noch als Zeichen von Wohlstand, ein gern gesehenes Haustier.
Das Aussehen einer Perserkatze
Klar definierbar ist die Perserkatze über ihr Fell, welches sowohl in der Länge als auch in der Beschaffenheit nur bei diesen Katzen vorkommt. Die stolzen Stubentiger werden zwischen 40 und beachtlichen 60 cm groß (Widerrist) und wiegen als erwachsene zwischen 5 und 6 Kilogramm, je nach Geschlecht und Haltung. Schon Babykätzchen der Perser haben Köpfe, die aussehen, wie feine Wollbommel; ein Eindruck, der sich im Erwachsenenalter nicht ändert. Besonders auffällig und auch besonders pflegeintensiv ist der Schwanz der Perserkatze, der schon einmal eine Haarlänge von 18 bis 20 cm erreichen kann. Weniger aussagekräftig, als die Form der Katze ist die Farbe, denn die Perserkatze gibt es in sehr vielen Farben, dazu mit Mustern, zum Beispiel als Tiger, mit Tupfen oder Stromlinien. Nicht einmal bei der Augenfarbe gibt es eine Einheit – diese können in Grüntönen, Blautönen oder Kupferschattierungen auftreten – jeweils in direktem Zusammenhang mit einer Fellfarbe. Neben der James Bond Perserkatze in Weiß findet man die Tiere unter anderem auch in Schwarz, Cremefarben, Schokobraun, Blau und Rot. Das Fell besteht aus einer dichten Unterwolle und langen Deckhaaren, die gerade vom Körper abstehen. Markant sind auch die kurze Nase und der vom Knochenbau her breitere Kopf, ein Grund für chronische Atemprobleme mancher Zuchttiere.
Die Eigenschaften einer Perserkatze
Behäbig und gemächlich: So lässt sich das Gemüt einer Perserkatze ganz gut beschreiben. Sicher – sie spielen und klettern auch mal auf dem Kratzbaum herum, allerdings nicht annähernd mit einer solchen Begeisterung wie normale Hauskatzen oder zum Beispiel die Bengalkatze. An der Jagd, auf Mäuse oder hinter Spielzeug her, haben sie nur ein mittelmäßiges Interesse und nicht einmal der Freigang ist ihnen unverzichtbar wichtig. Wenngleich sie eine sehr innige Bindung zu Menschen aufbauen kann, ist sie doch eher zurückhaltend und wenig fordernd. Dennoch genießt sie es, gestreichelt und liebkost zu werden, weswegen das tägliche Fellpflegeritual vom Babyalter an immer mit viel Geduld und Liebe stattfinden sollte. Im Allgemeinen ist der Perser ruhig und friedlich, wenngleich sie manchmal auch etwas arrogant wirkt, was aber in vornehmer Zurückhaltung begründet ist. Der Name der Katze trügt übrigens über ihre wirkliche Herkunft hinweg: Sie kommt nicht aus Nahost, sondern aus Europa, genauer gesagt aus England. Wohl aufgrund der langen Haare hält sich der Irrglaube, dass die Perserkatze verwandtschaftlich mit der Angora Katze zu tun hat – dies widerlegen aber eindeutige Studien.
Die Perserkatze kann als reine Wohnungskatze gehalten werden und ist aufgrund ihrer eher behäbigen Veranlagung auch vollkommen damit zufrieden. Sie liebt einen Kratzbaum, ruhige schmusige Plätzchen, mag ein gewisses Maß an Unterhaltung und viel Zuwendung. Dennoch kommt sie auch mit dem Alleinsein relativ gut klar – wer jedoch recht viel unterwegs ist, sollte eine Zweitkatze anschaffen.
Risiken bei der Haltung einer Perserkatze
Das wichtigste Augenmerk müssen Halter von Perserkatzen auf das Fell legen. Schnell bilden sich unter verfilztem Haar Ekzeme auf der Haut, die unter Umständen spät entdeckt und dementsprechend schwer zu behandeln sind. Auch Parasitenbefall, zum Beispiel durch Flöhe, bleibt aufgrund der perfekten Unterschlupfmöglichkeiten nicht selten länger unerkannt. Durch das wuschelige, Plüschtier-verdächtige Fell der Katze kann es auch vorkommen, dass ein Perser Gewicht verliert, ohne dass es zunächst vom Besitzer wahrgenommen wird. Ist die Katze wohlgenährt, zu dick oder zu dünn? Diese Frage gilt es bei der regelmäßigen Fellpflege immer wieder zu beantworten.
Fellpflege bei der Perserkatze
Weitaus mehr Zeit, das Fell täglich zu pflegen, investiert der Besitzer, als in das Füttern und Säubern der Katzentoilette zusammen. Das muss jeder Mensch wissen, der sich Perserkatzen ins Haus holt. Unterbleibt die regelmäßige Fellpflege, bilden sich Verfilzungen und zunächst kleinere, dann riesige Knoten, gegen die der Kamm und die Bürste irgendwann machtlos werden. Bis zu einer halben Stunde am Tag will jeder Perser gekämmt werden, damit das Fell in Ordnung, glänzend und gepflegt aussieht und auch wirklich ist. Hilfsmittel zum Entwirren sind erlaubt, sollten aber speziell für Katzen geeignet sein und nicht aus der menschlichen Kosmetik entnommen werden.
Unterstützt werden können das Wachstum und auch der Gesundheitszustand des Fells auch durch eine ausgewogene Ernährung, die soweit perfektioniert werden sollte, dass gerade bei der eher behäbigen Katze keinesfalls Übergewicht zum Problem wird. Das Zufüttern von Kokosöl oder anderen hochwertigen Ölen ist anzuraten. Haarballen bildet jede Katze – und erbricht diese nach intensivem Putzen immer wieder einmal. Bei der Perserkatze ist dies aufgrund der langen Haare vielmehr ein Problem, welches bis hin zu Verdauungsproblemen und sogar Darmverschlüssen führen kann.
Streitfrage: Katzenallergie und Perserkatzen
Irrtümlich gehen viele Laien davon aus, dass eine Allergie gegen Katzen allein auf die Haare zurückzuführen ist. Je mehr Haare ein Tier also hat, umso schlimmer löst es die Symptome von Allergien aus. Die Perserkatze wäre nach dieser These ein No-Go für Allergiker.
Aktuelle Studien belegen, dass das Haar der Katze an sich überhaupt keine Schuld an der Allergie hat, sondern lediglich der Träger des Proteins ist, welches die Symptome auslöst. Dieses Protein hat den Namen Fel D 1. Es kommt im Speichel und in der Tränenflüssigkeit aller Katzen vor und verteilt sich beim Putzen des Fells in den Haaren des Tieres. Zudem konnte Fel D 1 auch in Hautschüppchen nachgewiesen werden, die ebenfalls im Fell befindlich sind und vor allem beim Kämmen Kontaktallergien auslösen. Studien beweisen, dass es keine Pauschale über das Vorkommen und die Menge des Proteins gibt. Es ließ sich lediglich belegen, dass ein männlicher, kastrierter Kater, gleich welcher Rasse, vergleichsweise hypoallergen ist, während weibliche, nicht kastrierte Katzen am meisten Allergien auslösen.
- Um zu erfahren, ob man allergisch auf Katzen reagiert, sollte man einmal zum Züchter oder in ein Tierheim gehen, um einen Test zu starten. Reagiert man (Hautausschläge, Atemprobleme bis hin zum Asthma Anfall etc.) sollte man auf die Anschaffung einer Katze ganz allgemein verzichten. Trotzdem könnte es eine zusätzliche Entscheidungshilfe sein, sich einmal ein Büschel Haare einer Perserkatze zu besorgen, zum Beispiel dann, wenn ein Tier beim Züchter in die engere Wahl kommt und man sicher gehen möchte, dass man sie nicht, kurze Zeit nachdem sie sich eingelebt hat, wieder abgeben muss.