Katzenminze - Warum lieben sie Katzen?

Nicht zu verwechseln mit dem Katzengras ist die Katzenminze, die bei den Tieren aber mindestens ebenso beliebt ist – bis auf einige Ausnahmen, dazu aber später mehr. Katzengras gibt es in praktischen Pflanzschalen, die man nur noch bewässern muss, damit die Saat aufgeht. Diese Behälter stellt man den Stubentigern dann zum Verzehr parat. Besonders Wohnungskatzen lieben diese Abwechslung. Ob es die stupide Langeweile ist, oder das wirklich bei den Fleischfressern gut ankommt, sei dahingestellt und ist auch wissenschaftlich nicht bewiesen. Ebenfalls eine Überlegung ist, dass die Katzen das Katzengras wohl gerne fressen, um das Hervorwürgen von Haarballen (aufgenommen beim Putzen oder Vertilgen von Lebend-Beute) zu erleichtern.

Was ist Katzenminze?

Die Katzenminze ist ebenfalls eine von Katzen geliebte Pflanze und hat ihren Namen auch aus dieser Tatsache heraus bekommen. Sie hat den lateinischen Namen Nepeta cataria erhalten, ist eine krautartige Staude und wird zwischen 60 cm und 1 m hoch. Merkmale der Pflanze sind ihre eingekerbten Blattränder, die filzige, grau behaarte Blattunterseite und die grau-grüne Farbe der Blätter. Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern nimmt man den zitronig-minzigen Geruch wahr, den die Katze so sehr liebt.

Wo wächst Katzenminze?

Katzenminze ist eine wild wachsende Pflanze, die man aber auch gezielt im eigenen Garten ansiedeln kann. Sie braucht einen gut mit Nährstoffen versorgten Boden (oder natürliche Düngung), verträgt die sommerliche Wärme gut und braucht nicht allzu viel Fürsorge, zum Beispiel durch regelmäßiges Gießen. Wild wachsend findet man die Staude bis hinauf zu 900 Höhenmetern, vor allem an Steinmauern, Hecken, Schuttplätzen oder Straßenrändern.

Wie reagieren Katzen auf diese Minze?

Sofern die Katze nicht zu den Ausnahmen gehört, die sehr heftig auf den Kontakt mit Katzenminze reagieren, kann man verschiedene einzelne oder kombinierte Reaktionen auf die Pflanze beziehungsweise deren Geruch feststellen. Während sich einige Tiere an der Katzenminze reiben und sie immer wieder „anschmusen“, knabbern andere die Blätter ab. Wieder andere sind geradezu versessen darauf, sich in dem Grün zu wälzen. Oft fällt ein wohliges Schnurren auf. Außerdem entsteht der Eindruck, dass sich die Tiere kaum von der Pflanze losreißen können beziehungsweise wollen. Eine auf Katzen berauschende Wirkung kann der Katzenminze also definitiv attestiert werden.

Gibt es eine wissenschaftliche Erklärung?

Bis heute ist nicht abschließend erforscht, was eigentlich hinter dem beschriebenen Phänomen steckt. Dabei erkannte man die Wirkung der Minze auf die Katze schon im Mittelalter. Wohl bemerkte man mittlerweile, dass weibliche Katzen nicht ganz so begeistert sind, wie Kater. Auch hat man natürlich bis dato analysiert, dass in der Pflanze Actinidin enthalten ist. Eine diesem Stoff ähnliche Substanz wird von unkastrierten Kätzinnen auf dem Harnweg ausgeschieden. Es könnte sich also um einen Botenstoff, eine Art Aphrodisiakum handeln. Einen wissenschaftlichen Beleg allerdings konnte man diesbezüglich bis heute nicht erbringen.

Katzenerziehung mit Katzenminze vereinfachen
Man sagt ja, Katzen können eigentlich gar nicht wirklich erzogen werden. Manche Handlungen, Gewohnheiten und Absonderlichkeiten will man allerdings doch erzielen oder aberziehen. Neben anderen, viel diskutierten Methoden (Wasserspritzen) kommt die Katzenminze hier manchmal dem Halter zu Hilfe.

-    Diät unterstützen dank Katzenminze: Übergewichtige Katzen bewegen sich oft schlichtweg zu wenig. Sie liegen gemächlich auf ihrem bevorzugten Schmuseplätzchen und lassen den Tag vergehen, einziges Interesse der gefüllte Futternapf. Spielzeuge, Kratzbaum und Co mit dem Geruch der Katzenminze zu versehen, ist eine Möglichkeit, diese Dinge für die Katze wieder interessant zu machen. So bewegt sie sich wieder mehr, verbraucht mehr Kalorien und schafft es leichter beziehungsweise schneller, Gewicht zu verlieren.

-    Nervosität bekämpfen: Manche Katzen sind von Natur aus scheu und nervös. Riecht es angenehm nach Katzenminze, schafft man es, diese Nervosität zu bekämpfen. Fremde Personen, die sich die Hände mit Katzenminze Geruch benetzen, sind deutlich entspannter aufzunehmen, als jene, die fremde Tiergerüche oder sonstige Dinge mit ins Haus bringen.

-    Plätze interessant machen: Wie erkläre ich meiner Katze, dass der Kratzbaum ihr Revier ist und das Sofa mein eigenes? Ganz einfach: Man verteilt den Geruch der Minze auf dem Kratzbaum und achtet strikt darauf, dass das Sofa nicht danach riecht. So interessiert sich die Katze für den Baum und nicht mehr für die menschliche Couch. Das ist besonders im Hinblick auf die Krallen interessant, die der Stubentiger ansonsten gerne auch mal an den Möbeln schärfen möchte.

-    Die Angst vor Dingen nehmen: Gibt man ein wenig Katzenminze auf einen neuen Schlafplatz, in den Transportkorb oder sogar ins Auto, werden die Tiere die Scheu vor diesen Dingen deutlich schneller verlieren, als ohne. Muss eine Katze oft unterwegs sein, ist gerade der Transportkorb oft das Problem. Vor allem dann, wenn zum Beispiel durch einen unangenehmen Tierarztbesuch schon schlechte Erfahrungen damit in Verbindung stehen.

Woher bekommt man Katzenminze?

Der Zoohandel wäre kein Zoohandel, wenn man die Tatsache der innigen Liebe zwischen Katze und Minze nicht geschäftlich verwerten würde. Sind doch schließlich sogar Spielzeuge mit dem Geruch benetzt, um  sie für die Tiere attraktiv zu machen. Selbst in Leckerlis ist die ungiftige Pflanze enthalten. Wer nun also keine Lust oder keine Möglichkeit hat, die Pflanze selbst anzubauen und zu hegen, kann getrocknete Produkte kaufen – übrigens auch im Reformhaus. Wer keine Lust auf die Krümel getrockneter Minze hat, besorgt sich ein Stoffsäckchen und gibt die Minze hinein, um den Geruch, beispielsweise im Rascheltunnel, zu platzieren. Extrakte als Tropfen oder Sprays sind ebenfalls im Handel erhältlich.

Wirkung unbedingt vorher ausprobieren!

Katzenminze ist weder giftig noch irgendwie schädlich. Dennoch kann es vorkommen, dass manche Katze einen wahren Ausraster bekommt, wenn sie auf die Pflanze beziehungsweise deren Geruch trifft. Deswegen ist anzuraten, die Wirkung vorher in einem kleinen Rahmen auszuprobieren. Katzenhalter sollten eine kleine Menge Katzenminze sammeln oder kaufen und eine Geruchsprobe davon auf die Hand auftragen und sich damit dem Tier nähern. Ob das der Katze gefällt, bemerkt man innerhalb weniger Minuten. Steigert sie sich in einen Rausch hinein und beginnt vielleicht sogar aggressiv zu werden, verbannt man die Katzenminze einfach wieder aus dem Haus. Zeigt die Katze offensichtliches Wohlgefallen, darf Katzenminze überall zum Einsatz kommen, wo es der Katzenbesitzer für angebracht hält.

 


 

Kai Nagel

Kai Nagel

Über den Autor
Kai Nagel ist Geschäftsführer der ältesten Hundefutter-Manufaktur der Welt, Bubeck, die seit 1893 besteht. Geboren in eine Familie mit einer tiefen Verwurzelung in der Landwirtschaft und der Tierernährung, bringt Kai über 50 Jahre Erfahrung und ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Hunden mit. Seit die Familie Nagel die traditionsreiche Firma 1982 übernommen hat, setzt Kai die Vision fort, hochwertige Hundefutterprodukte zu entwickeln, die Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden fördern. Mit seiner Leidenschaft für die Tierernährung und seinem umfangreichen Wissen teilt Kai in seinen Blogartikeln wertvolle Tipps und Einblicke, um Hundehaltern zu helfen, die bestmögliche Ernährung für ihre Vierbeiner zu finden. Bubeck füttert die Hunde!

Geschäftsführer bei R.Bubeck & Sohn

Kategorien: Gesundheit Katze

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