Im Allgemeinen haben es Hunde bei Senioren sehr gut – doch kann es zu einer Vielzahl von Problemen kommen, bei denen nicht selten die Tiere die Leidtragenden sind. Es ist deswegen nicht anders, als beim Zusammenleben von Hunden und Kindern: Es gibt einiges zu bedenken.
Einsamkeit besiegen durch einen Hund
Der Partner ist verstorben, die Kinder sind in alle Himmelsrichtungen verzogen: Bis auf die wenigen Familientreffen bestimmt bei vielen Senioren die Einsamkeit das tägliche Leben. Ein Hund kann hier eine sehr wichtige Funktion einnehmen – als Zuhörer, Gesellschafter, dankbarer Empfänger von Liebe und Zuneigung. Finanzielle Not oder Gebrechen schließen allerdings einen Hund als Haustier aus – die Kosten für Futter und Tierarzt sind nun einmal da und das Gassigehen muss gewährleistet sein. Wenn die Situation es aber zulässt, ist der Hund Balsam für die einsame Menschenseele und die Abwesenheit oder Gleichgültigkeit der Familie sind nur noch halb so schlimm.
Geeignete Hunde erleichtern das Zusammenleben
Eine kaputte Hüfte und ein Husky passen nicht zusammen. Ebenso ein quirliger Terrier, der gefordert werden möchte und ein durch jahrelange Arbeit kranker Menschenrücken. Ein ruhigeres Tier mit gemäßigten Charaktereigenschaften ist für Senioren in der Regel zu empfehlen. Auch bei Mischlingshunden kann anhand der „enthaltenen Rassen“ früh erkannt werden, ob man es mit einem Wirbelwind oder einem Kuschelbären zu tun hat. Auch, wenn Senioren Hunde geschenkt bekommen sollen, muss die Auswahl an die Lebenslage der Person angepasst werden, die den Hund dann halten muss beziehungsweise darf. Nur in wenigen Situationen empfiehlt es sich, einen agilen Hund anzuschaffen, der eine, zum Beispiel durch Depressionen hervorgerufene Immobilität bei älteren Menschen ausgleichen soll.
Was tun bei Krankenhausaufenthalt & Pflegebedürftigkeit?
In den (sozialen) Medien wird es seit einiger Zeit heftig diskutiert – es gibt sogar Petitionen für die Erlaubnis, Hunde in Alten- und Pflegeheime zu lassen. Bisher ist dies höchstens in allerseltensten Ausnahmefällen bekannt. Ansonsten bedeutet der Schritt in ein Heim zu gehen leider auch meistens die Trennung von Hund und Halter, worunter beide Seiten über die Maßen leiden. Hygienische Gründe sprechen dagegen und natürlich auch eine wahrscheinliche Überbelastung des Pflegepersonals, wenn Pflegebedürftige ihren Hund mitbringen, aber nicht selbst versorgen können. Für den Aufenthalt im Krankenhaus gibt es Hundesitter, Pensionen oder die Familie, die für die kurze Zeit einspringt. Das allerdings sollte ebenfalls geregelt werden, bevor ein Hund Einzug hält.
Der Tod des Menschen – für den Hund ein Drama
Über das eigene Ableben will man nicht nachdenken. Wer sich allerdings im fortgeschrittenen Alter noch einen Hund zulegt, sollte dies tun und abklären, was im Falle des Todes mit dem Tier passiert. Die Angehörigen trauern selbst und denken oft gar nicht an den Vierbeiner, der die Welt nicht mehr versteht, weil er plötzlich alleine ist. Ein offenes Gespräch mit den Angehörigen kann hier Klarheit schaffen; der Weg ins Tierheim sollte wirklich die letzte Möglichkeit sein.