Den ganzen Tag über ist die liebe Miezekatze eher träge und faul. Sie sonnt sich, gähnt zwischendurch genüsslich, putzt sich ein wenig und schläft einfach wieder ein. Ab und an wechselt sie ihren Schlafplatz – mehr ist nicht zu erwarten. Das einzige, wozu sie wirklich zu motivieren ist, ist das Fressen. Hier scheint die innere Uhr auch zu funktionieren. Ansonsten ist schon der Besuch der Katzentoilette für den Stubentiger zu viel Bewegung, aber Gott sei Dank aus Sicht der Katze unvermeidbar.
Kaum beginnt für den Menschen der wohlverdiente Feierabend, ändert sich das Verhalten der Samtpfote grundlegend. Sowie der Kontakt zwischen Körper und Sofa von Herrchen und Frauchen hergestellt wurde, wird Aufmerksamkeit ganz groß geschrieben. Katze oder Kater steigen auf dem Körper herum, reiben ihren Kopf, schnurren und schmusen, als gäbe es kein Morgen mehr. Eine Fliege stört die Kreise des Haustieres und schon beginnt eine abenteuerliche Verfolgungsjagd. Spielsachen werden gebracht und die klare Aufforderung an die Menschen gerichtet: Nicht Fernsehen! Jetzt bin ICH dran!
Wer nun denkt, dass das nach einigen Minuten oder einer Stunde ein Ende nimmt, der täuscht sich. Gefühlt mit der Energie vom Perpetuum Mobile fällt der Katze immer etwas Neues ein, mit dem sie Zuwendung einfordern kann. Sie fühlt sich zu sportlichen und spielerischen Höchstleistungen berufen – umso schlimmer, wenn die Menschen dann ins Bett gehen und schlafen möchten. Dann geht eine Rallye über Stock und Stein – oder vielmehr Bettdecke und Nachttisch, sodass in manchen Nächten an Schlf so gut wie nicht zu denken ist. Erst in den frühen Morgenstunden kehrt langsam Ruhe ein. Das Klingeln des menschlichen Weckers interessiert die erschöpfte Samtpfote bestenfalls mit einem halben Auge und einem kaum merklichen Zucken eines Ohres; ansonsten bleibt sie von den unausgeschlafenen Menschen und deren Stress am frühen Morgen eher unbeeindruckt.
Wegsperren? Keine gute Idee
Ganz einfache Lösung: Wenn ich meine Ruhe möchte, dann sperre ich die Katze einfach aus dem Schlafzimmer aus oder inhaftiere sie im Wohnzimmer, wo sie Kratzbaum, Schlafplatz, Klo und Wasserschüssel zur Verfügung hat. Da geht es ihr doch nicht schlecht – oder? Bei manchen nachtaktiven Katzen dauert die vermeintliche Stille genau so lange, bis die Bettdecke der Besitzer über den Körper gezogen ist. Zunächst ein vorsichtiges Kratzen, dann aber die klar erkennbare Absicht, die Schlafzimmertüre durch Kratzspuren architektonisch umzugestalten: Wer soll da schlafen? Andere Katzen versuchen sich dann eher im Stimmtraining und miauen gar jämmerlich und ohne Pause vor sich hin. Das Leben ist aber auch zu grausam. Niemand will spielen, hat für mich Zeit und streichelt mich! So findet die Katze ihr Verhalten absolut berechtigt. Wie kommen diese Menschen in der Wohnung der Königin Katze auch auf die Idee, sich einfach hinzulegen und zu schlafen?!
Wer nun denkt, mit einem Freigänger ist das völlig anders, wird manchmal auch eines besseren belehrt. Mitten in der Nacht will das Kätzchen nach draußen und setzt ihren Willen durch Geschrei und Gekratze durch. Das Motto: Irgendwann bekomme ich Recht, ich muss nur lange genug nerven. Und den Weg zurück in die gemütliche Wohnung ermöglicht man seinem Liebling gerne, bevor er die Nachbarschaft samt Anzeige wegen Ruhestörung auf den Plan ruft. Nicht immer ist „einfach die Türe zumachen“ also eine Lösung, der Katze die nächtliche Aktivität abzugewöhnen.
Die Natur der Katze
Katzen sind eigentlich weniger in der Nacht, als in der Dämmerung aktiv. Zu bestimmten Zeiten am Morgen und gegen Abend sind sie darauf programmiert, jetzt Beute zu machen – auch, wenn sie dies eigentlich nicht nötig hätten, da sie ja exzellent gefüttert werden.
Der Mensch steckt in einem Konflikt fest, den die Katze schnell durchschaut und für sich ausnutzt. Das arme Tier hat ja seine Bedürfnisse. Diesen nicht nachzukommen, verursacht ein schlechtes Gewissen. Dazu kommt, dass wir gerne in der Nacht unsere Ruhe hätten und deswegen schnell etwas zulassen, über das wir tagsüber überhaupt nicht diskutieren würden. Die Katze merkt sich schnell, wie und wann sich ihr Verhalten lohnt und wird es immer wieder anwenden, um ihren Willen durchzusetzen. Wenn Herrchen weiter schlafen will, gibt er nach, nur um Ruhe zu haben – und schwupps – ist jeder Erziehungseffekt dahin.
Auf der Suche nach dem Grund
Ja, man darf neidisch sein, wenn man von anderen Katzenhaltern hört, dass sie ihr Nachtleben trotz Stubentiger wirklich im Griff haben. Alle anderen sollten einmal nach dem genauen Grund für das vermeintliche Fehlverhalten ihrer Katze forschen. Manchmal ist die Abhilfe relativ einfach und naheliegend. So kann beispielsweise falsches Fütterungsverhalten die Ursache für die Nachtaktivität sein. Die Katze bekommt morgens vor der Arbeit und Schule ihre Portion Futter, damit sie über den Tag versorgt ist. Das bedeutet unter Umständen nichts anderes, als dass sie in der Nacht Hunger hat.
Ein Trockenfutterspender, aus dem das Tier immer wieder nach Wunsch einen Happen essen kann, könnte das Problem der Nachtaktivität lösen, ebenso aber natürlich eine Veränderung der Fütterungszeit und eine Aufteilung der Mahlzeit auf mehrere Portionen täglich. Im Zoohandel gibt es aber auch Futterspender für Nassfutter – versteckte Leckerli können ebenfalls für Ruhe sorgen, wenn man beim Verstecken bedenkt, dass der Weg dahin möglichst leise sein sollte.
Ein weiterer Grund liegt im Verhalten von uns Menschen – wie so oft sind die Tiere an ihrem Dilemma gar nicht schuld. Gerne akzeptieren wir, dass die Katze völlig anspruchslos den ganzen Tag herum gammelt. So können wir unseren Beschäftigungen nachgehen, ohne unterbrochen zu werden. Das rächt sich natürlich dann am Abend, wenn die Mieze ausgeschlafen ist, wir Menschen aber vom Tagwerk müde. Langeweile und Unterforderung lösen nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Katzen Fehlverhalten aus. Je mehr wir unsere Samtpfoten tagsüber motivieren, sich zu bewegen und sich zu beschäftigen, umso wahrscheinlicher ist es, dass man in der Nacht eine friedlich schlafende Katze neben sich (oder auf ihrem Deckchen) liegen hat.
Wer die Zeit dazu nicht immer aufbringen kann, findet wiederum attraktive Spielzeuge im Zoohandel, die auch für eine alleinige Beschäftigung der Katze dienlich sind. Futterspiele sind besonders beliebt und motivieren auch nur Benutzung, da als Belohnung für die Anstrengung ja ein Leckerli lockt. Ist dann die Hauptmahlzeit noch am Abend angesetzt, wird in der Nacht definitiv mehr geschlafen, als vorher. Alle Katzen entwickeln individuelle Vorlieben, sich zu beschäftigen – darauf muss der Mensch natürlich reflektieren.
Fazit: Es liegt oft an uns Menschen, ob unsere Katzen nachtaktiv sind, oder in der vom Besitzer dafür vorgesehenen Zeit friedlich schlummern. Katzen sind nicht dumm und können auch nach einer langen Zeit der Konsequenz ein einmaliges Nachgeben ihrer Menschen schnell wieder umsetzen. Es bleibt also nichts anderes übrig, als bei der Erziehung der Katze mehr als konsequent ihr Fehlverhalten zu ignorieren, nachdem man sich aber vergewissert hat, dass man alles getan hat, um der Katze den Tag attraktiver als die Nacht zu gestalten.
Es sei versichert: An den Tagen, an denen die Beschäftigung unterbleibt, der Futterrhythmus gestört ist oder man einmal nachgiebig war, wird man wieder die Nacht zum Tage gemacht bekommen!
Hilfe, meine Katze ist nachtaktiv!
Description: Katzen sind nachtaktiv. Kann man etwas dagegen tun, wenn die Mieze den ganzen Tag schläft und in der Nacht Zuwenung fordert und den Schlaf stört?
Den ganzen Tag über ist die liebe Miezekatze eher träge und faul. Sie sonnt sich, gähnt zwischendurch genüsslich, putzt sich ein wenig und schläft einfach wieder ein. Ab und an wechselt sie ihren Schlafplatz – mehr ist nicht zu erwarten. Das einzige, wozu sie wirklich zu motivieren ist, ist das Fressen. Hier scheint die innere Uhr auch zu funktionieren. Ansonsten ist schon der Besuch der Katzentoilette für den Stubentiger zu viel Bewegung, aber Gott sei Dank aus Sicht der Katze unvermeidbar.
Kaum beginnt für den Menschen der wohlverdiente Feierabend, ändert sich das Verhalten der Samtpfote grundlegend. Sowie der Kontakt zwischen Körper und Sofa von Herrchen und Frauchen hergestellt wurde, wird Aufmerksamkeit ganz groß geschrieben. Katze oder Kater steigen auf dem Körper herum, reiben ihren Kopf, schnurren und schmusen, als gäbe es kein Morgen mehr. Eine Fliege stört die Kreise des Haustieres und schon beginnt eine abenteuerliche Verfolgungsjagd. Spielsachen werden gebracht und die klare Aufforderung an die Menschen gerichtet: Nicht Fernsehen! Jetzt bin ICH dran!
Wer nun denkt, dass das nach einigen Minuten oder einer Stunde ein Ende nimmt, der täuscht sich. Gefühlt mit der Energie vom Perpetuum Mobile fällt der Katze immer etwas Neues ein, mit dem sie Zuwendung einfordern kann. Sie fühlt sich zu sportlichen und spielerischen Höchstleistungen berufen – umso schlimmer, wenn die Menschen dann ins Bett gehen und schlafen möchten. Dann geht eine Rallye über Stock und Stein – oder vielmehr Bettdecke und Nachttisch, sodass in manchen Nächten an Schlf so gut wie nicht zu denken ist. Erst in den frühen Morgenstunden kehrt langsam Ruhe ein. Das Klingeln des menschlichen Weckers interessiert die erschöpfte Samtpfote bestenfalls mit einem halben Auge und einem kaum merklichen Zucken eines Ohres; ansonsten bleibt sie von den unausgeschlafenen Menschen und deren Stress am frühen Morgen eher unbeeindruckt.
Wegsperren? Keine gute Idee
Ganz einfache Lösung: Wenn ich meine Ruhe möchte, dann sperre ich die Katze einfach aus dem Schlafzimmer aus oder inhaftiere sie im Wohnzimmer, wo sie Kratzbaum, Schlafplatz, Klo und Wasserschüssel zur Verfügung hat. Da geht es ihr doch nicht schlecht – oder? Bei manchen nachtaktiven Katzen dauert die vermeintliche Stille genau so lange, bis die Bettdecke der Besitzer über den Körper gezogen ist. Zunächst ein vorsichtiges Kratzen, dann aber die klar erkennbare Absicht, die Schlafzimmertüre durch Kratzspuren architektonisch umzugestalten: Wer soll da schlafen? Andere Katzen versuchen sich dann eher im Stimmtraining und miauen gar jämmerlich und ohne Pause vor sich hin. Das Leben ist aber auch zu grausam. Niemand will spielen, hat für mich Zeit und streichelt mich! So findet die Katze ihr Verhalten absolut berechtigt. Wie kommen diese Menschen in der Wohnung der Königin Katze auch auf die Idee, sich einfach hinzulegen und zu schlafen?!
Wer nun denkt, mit einem Freigänger ist das völlig anders, wird manchmal auch eines besseren belehrt. Mitten in der Nacht will das Kätzchen nach draußen und setzt ihren Willen durch Geschrei und Gekratze durch. Das Motto: Irgendwann bekomme ich Recht, ich muss nur lange genug nerven. Und den Weg zurück in die gemütliche Wohnung ermöglicht man seinem Liebling gerne, bevor er die Nachbarschaft samt Anzeige wegen Ruhestörung auf den Plan ruft. Nicht immer ist „einfach die Türe zumachen“ also eine Lösung, der Katze die nächtliche Aktivität abzugewöhnen.
Die Natur der Katze
Katzen sind eigentlich weniger in der Nacht, als in der Dämmerung aktiv. Zu bestimmten Zeiten am Morgen und gegen Abend sind sie darauf programmiert, jetzt Beute zu machen – auch, wenn sie dies eigentlich nicht nötig hätten, da sie ja exzellent gefüttert werden.
Der Mensch steckt in einem Konflikt fest, den die Katze schnell durchschaut und für sich ausnutzt. Das arme Tier hat ja seine Bedürfnisse. Diesen nicht nachzukommen, verursacht ein schlechtes Gewissen. Dazu kommt, dass wir gerne in der Nacht unsere Ruhe hätten und deswegen schnell etwas zulassen, über das wir tagsüber überhaupt nicht diskutieren würden. Die Katze merkt sich schnell, wie und wann sich ihr Verhalten lohnt und wird es immer wieder anwenden, um ihren Willen durchzusetzen. Wenn Herrchen weiter schlafen will, gibt er nach, nur um Ruhe zu haben – und schwupps – ist jeder Erziehungseffekt dahin.
Auf der Suche nach dem Grund
Ja, man darf neidisch sein, wenn man von anderen Katzenhaltern hört, dass sie ihr Nachtleben trotz Stubentiger wirklich im Griff haben. Alle anderen sollten einmal nach dem genauen Grund für das vermeintliche Fehlverhalten ihrer Katze forschen. Manchmal ist die Abhilfe relativ einfach und naheliegend. So kann beispielsweise falsches Fütterungsverhalten die Ursache für die Nachtaktivität sein. Die Katze bekommt morgens vor der Arbeit und Schule ihre Portion Futter, damit sie über den Tag versorgt ist. Das bedeutet unter Umständen nichts anderes, als dass sie in der Nacht Hunger hat.
Ein Trockenfutterspender, aus dem das Tier immer wieder nach Wunsch einen Happen essen kann, könnte das Problem der Nachtaktivität lösen, ebenso aber natürlich eine Veränderung der Fütterungszeit und eine Aufteilung der Mahlzeit auf mehrere Portionen täglich. Im Zoohandel gibt es aber auch Futterspender für Nassfutter – versteckte Leckerli können ebenfalls für Ruhe sorgen, wenn man beim Verstecken bedenkt, dass der Weg dahin möglichst leise sein sollte.
Ein weiterer Grund liegt im Verhalten von uns Menschen – wie so oft sind die Tiere an ihrem Dilemma gar nicht schuld. Gerne akzeptieren wir, dass die Katze völlig anspruchslos den ganzen Tag herum gammelt. So können wir unseren Beschäftigungen nachgehen, ohne unterbrochen zu werden. Das rächt sich natürlich dann am Abend, wenn die Mieze ausgeschlafen ist, wir Menschen aber vom Tagwerk müde. Langeweile und Unterforderung lösen nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Katzen Fehlverhalten aus. Je mehr wir unsere Samtpfoten tagsüber motivieren, sich zu bewegen und sich zu beschäftigen, umso wahrscheinlicher ist es, dass man in der Nacht eine friedlich schlafende Katze neben sich (oder auf ihrem Deckchen) liegen hat.
Wer die Zeit dazu nicht immer aufbringen kann, findet wiederum attraktive Spielzeuge im Zoohandel, die auch für eine alleinige Beschäftigung der Katze dienlich sind. Futterspiele sind besonders beliebt und motivieren auch nur Benutzung, da als Belohnung für die Anstrengung ja ein Leckerli lockt. Ist dann die Hauptmahlzeit noch am Abend angesetzt, wird in der Nacht definitiv mehr geschlafen, als vorher. Alle Katzen entwickeln individuelle Vorlieben, sich zu beschäftigen – darauf muss der Mensch natürlich reflektieren.
Fazit: Es liegt oft an uns Menschen, ob unsere Katzen nachtaktiv sind, oder in der vom Besitzer dafür vorgesehenen Zeit friedlich schlummern. Katzen sind nicht dumm und können auch nach einer langen Zeit der Konsequenz ein einmaliges Nachgeben ihrer Menschen schnell wieder umsetzen. Es bleibt also nichts anderes übrig, als bei der Erziehung der Katze mehr als konsequent ihr Fehlverhalten zu ignorieren, nachdem man sich aber vergewissert hat, dass man alles getan hat, um der Katze den Tag attraktiver als die Nacht zu gestalten.
Es sei versichert: An den Tagen, an denen die Beschäftigung unterbleibt, der Futterrhythmus gestört ist oder man einmal nachgiebig war, wird man wieder die Nacht zum Tage gemacht bekommen!