Der Hang zum Besonderen, der gute Charakter der Tiere: Für die Haltung einer Sokoke Katze gibt es einen Grund. Man trifft sie allerdings in wenigen Haushalten an – sodass die Chance, sich bei einem Besuch bei befreundeten Katzenbesitzern in die Samtpfote zu verlieben, eher gering ist. Das Tier mit seinen kenianischen Wurzeln ist sehr selten, obwohl sie seit nunmehr 40 Jahren auch in Europa gezüchtet wird.
Die Beschreibung einer Sokoke Katze
Die Sokoke ist eine kurzhaarige Katzenrasse von mittlerer Größe. Der Kater wird immerhin bis zu 7 Kilogramm schwer, die Katze erreicht ein Spitzengewicht von höchstens 6 Kilogramm, sofern haltungsbedingtes Übergewicht nicht zu einem lebensbedrohlichen Thema wird. Es gibt sie in den Farben Schwarz und Braun, sowie mit mehrfarbigem Fell. Diese Färbungen sind auch im Rassestandard definiert.
Sokoke Katzen sind ziemlich schlank, dabei aber durch und durch muskulös. Sie laufen auf langen Beinen durchs Leben. Eher eigenwillig sieht der Kopf aus: Er ist keilförmig und im Vergleich zum Körper recht klein. Auffallend sind die ausgeprägten Wangen- und Schnurrhaar-Partien. Um die gerade Nase und die Mandel-Augen sind Ränder in der jeweiligen Fellfärbung zu finden. Das Kinn ist gut ausgeprägt. Die Augenfarbe variiert zwischen Bernstein und einem hellen Grün.
Ganz typisch für die Sokoke Katze ist ihr Tabby Fell. Ohne dieses Muster ist die Katzenrasse nicht komplett. Stromlinienförmig breitet sich die Musterung über den Körper aus. Dabei liegen schwarze Linien über dem Untergrund in Färbungen zwischen Grau und Braun. Wunderschön glänzend ist das sehr kurze Fell, das aber keinerlei Unterwolle besitzt. Im Winter frieren die Tiere deswegen schnell.
Intelligente Katzen mit Potential
Langeweile kommt im Leben mit einer Sokoke Katze nicht auf. Sie liebt es, zu spielen, aber auch ihrem Jagdtrieb nachzugehen. Ihre Intelligenz stellt manche Halter durchaus ab und an auf die Probe – das Öffnen von Türen, Verpackungen und Co. ist ein Kinderspiel für die schlauen Stubentiger. Beschäftigen kann man die Tiere mit Suchspielen nach den Lieblingsleckerlis, aber natürlich auch mit herkömmlichem Katzenspielzeug und allem, was sich dazu zweckentfremden lässt. Gejagt werden übrigens auch in der Wohnung flatternde Fliegen, Motten und andere Tiere, die zum Beispiel das Innenlicht durch das gekippte Fenster anzieht. Fliegenschutzgitter sind also – wie für alle Katzenhalter – durchaus empfehlenswert.
Wohl auch ein Zeichen ihrer Intelligenz ist es, dass die Sokoke Katze nicht jedem Menschen gleich vertraut. Selbst der Bezugsmensch, der Dosenöffner und tägliche Begleiter muss erst einmal Zugang zu seiner Katze finden. Kontraproduktiv ist es, das Tier zu Kuscheleinheiten zu nötigen, sie festzuhalten. Vielmehr braucht es die Geduld, das Fellnäschen von selbst kommen zu lassen – sie wird ihre Portion Liebe und Zuneigung früher oder später einfordern. Sokoke Katzen „unterhalten“ sich gerne mit ihren Menschen.
Woher kommt die Sokoke Katze?
Fest steht, dass die so besonders aussehende Sokoke Katze eine Katzenrasse ist, die nicht durch den Menschen künstlich erzeugt wurde. Sie entstand auf natürliche Weise im kenianischen Sokoke Arabuke Regenwald, eine Tatsache, der sie auch ihren Namen verdankt. Es wird mittlerweile vermutet, dass von Einwanderern ausgewilderte (also entlaufene) Katzen die Vorfahren der Sokoke waren. Die Rasse an sich ist noch recht jung – erst 1978 entdeckte eine Kokosplantagenbesitzerin Katzenjunge, deren Mutter nicht aufzufinden war. Sie begründete die Zucht in Kenia und gab einer Freundin aus Dänemark ein Zuchtpärchen mit nach Hause. Dennoch sind die Tiere heute nur mit dem Nachweis kenianischer Wurzeln als Rassekatzen zu handeln. Wenngleich das erste Exemplar auf einer Ausstellung bereits in den 1980er Jahren auftauchte, erfolgte die Anerkennung der Rasse durch die Fifé erst 1993. Die Züchter der Sokoke müssen registriert sein und ein Echtheitszertifikat herausgeben. Der stolze Preis für eine junge Sokoke mit allen Papieren liegt je nach Stammbaum bei etwa 1600 bis 1800 Euro. Wie eingangs bereits erwähnt, sind die Katzen als Haustiere noch recht selten – ein Wunder, sind sie doch so wunderschön und nach der Gewöhnung auch zutraulich.
Haltung einer Sokoke
Nur ein wirklich ausreichend großes Haus mit allerlei Beschäftigungsmöglichkeiten kann einen Freigang für die Sokoke Katze ersetzen. Ein eigener, verkehrsferner Garten zum Spielen, Jagen und Sonnenbaden ist viel besser. Eine Kompromisslösung wäre eine gesicherte Auslaufmöglichkeit, zum Beispiel in Form eines (großen!) Geheges, in welchem aber auch keine Verletzungsgefahr beim Klettern usw. besteht. Berücksichtigen muss man eventuell auch, dass die Katzen keine Unterwolle haben und ihrem Freiheitsdrang im Winter Grenzen gesetzt sind.
Im Zusammenleben mit Kindern ist Respekt vor den Eigenheiten der Katzen angezeigt. Man sollte sie nicht gegen ihren Willen in den Armen festhalten – sie sind kein Allround Kuscheltier. Fühlen sie sich aber zuhause und haben sie Vertrauen, suchen sie die Nähe zu all ihren Menschen von selbst auf gesellige und verspielte Art und Weise.
In Sachen Fellpflege bringt eine Sokoke Katze keine besonderen Anforderungen mit sich. Das Ritual des Bürstens dient eher der Bindung und stellt eine wohlige Massage dar – wirklich nötig ist es dank des sehr kurzen Fells nicht.