Auf die Frage, ob für Hunde eine Krankenversicherung abgeschlossen werden sollte, kann prinzipiell nur die Antwort „Ja!“ erfolgen. Der Fall X, der hoffentlich niemals eintritt, zeigt, warum: Gerade hat der Vater auftragsbedingt die Kündigung erhalten. Die Mutter ist zuhause bei den noch kleinen Kindern. Die Finanzierung des Eigenheims ist in vollem Gange – das Einkommen durch die Arbeitslosigkeit stark begrenzt. Der erst wenige Jahre alte Hund ist ein treuer Freund der Familie – und der zeigt genau jetzt ernste Krankheitssymptome. Der Besuch beim Tierarzt verschlingt schon für die Diagnostik Unsummen. Das Ergebnis: Eine schwere Operation, dazu Medikamente sind erforderlich. Traurige Alternative zu den Kosten wäre das Einschläfern oder sogar qualvolle Sterben des Hundes. Mit einer Krankenversicherung für den Hund, die einen vergleichsweise niedrigen Monatsbeitrag hat, wären die Kosten für die Tierarztbesuche bis auf eine eventuelle Eigenbeteiligung abgedeckt. Besteht die Versicherung zu einem so schicksalshaften Zeitpunkt nicht, müssen die Hunde leiden – und die Menschen auch, weil sie nichts für ihre Lieblinge tun können, zumindest nicht, ohne sich zu überschulden.
Es gibt verschiedene Modelle von Hundekrankenversicherungen, die je nach finanzieller Situation vor der Anschaffung eines Haustieres in die pro und contra Liste aufgenommen werden müssen. Fällt die Entscheidung für ein Haustier, sollte auch seine tierärztliche Versorgung bei Unfällen und Krankheiten unbedingt gewährleistet sein. In einem Hundeleben nehmen schon Impfungen und regelmäßige Entwurmung große Summen in Anspruch – kommen noch Zahnpflege und aufwändige Zahnbehandlungen dazu. Da wurde ein Hund aber noch nicht einmal anderweitig krank und hatte nie eine Verletzung oder gar einen schlimmeren Unfall.
Krankenversicherungen für Hunde – unterschiedliche Modelle
Wie auch bei einer privaten Krankenversicherung für den Menschen gibt es auch bei Hundekrankenversicherungen Unterschiede in den Tarifen. Der teuerste Schutz ist logischerweise natürlich auch der umfassendste und beinhaltet Impfungen, Diagnostik, Behandlungen, Operationen, Medikamente und alles, was eben anfällt. Nur durch eine gewisse Selbstbeteiligung kann der Beitrag für diese Versicherung gesenkt werden. So gibt es verschiedene Staffelungen im Versicherungsschutz, bis hin zu einer Police, bei der nur Operationen abgesichert sind. Auch hier kann eine Selbstbeteiligung vereinbart werden. Damit ist der Fallschirm im Notfall gesichert. Der Hund bekommt seine vielleicht lebenswichtige Operation und die Familie hat nach wie vor noch finanziellen Handlungsspielraum und etwas zu Essen auf dem Tisch.
Klar, die Vollversicherung für den Hund kostet über die Jahre seines Lebens auch mehrere tausend Euro. Stirbt der Hund mit 18 Jahren an einem plötzlichen Herztod, hat man sehr viel für die Impfungen und Wurmtabletten bezahlt, die er im Lauf seines Lebens benötigt hat. Ohne eine Krankenversicherung allerdings kann es im Umkehrschluss auch geschehen, dass beim Hund im Alter von einem halben Jahr ein Herzfehler diagnostiziert wird, der ein Leben lang teure Medikamente, immer wieder Untersuchungen und sogar medizinische Eingriffe erfordert. Dann sind die Versicherungsbeiträge die eindeutig bessere Alternative.
Ehrliche Selbsteinschätzung der finanziellen Leistungsfähigkeit muss der Entscheidung für oder gegen einen eigenen Hund zugrundeliegen – wie tausend Mal im Netz und in der Fachliteratur zu lesen, braucht der Hund gutes Futter und eine artgerechte Haltung, beides kostenintensive Angelegenheiten. Die Tierarztkosten sind allerdings ein mindestens ebenso gewichtiger Faktor. Je weniger Rücklagen und Einkommen eine Familie oder einzelner Hundehalter hat, umso größer sollte der Schutz durch eine Krankenversicherung für den Hund gewählt werden. Je mehr Leistungen, umso besser, eine stemmbare Selbstbeteiligung als Kostenbremse: So sieht eine sinnvolle Hundekrankenversicherung aus; gewählt in Abhängigkeit von der eigenen finanziellen Ausgangslage. Der „Was wäre, wenn…“ Fall bei Arbeitslosigkeit oder Krankheit der Halter sollte bei der Entscheidung auch nicht vernachlässigt werden. Manche Gesellschaften bieten vergleichsweise günstige Kombi-Policen an: Hier vereinen sich Hundehalterhaftpflicht und zum Beispiel eine OP-Versicherung inklusive Nachbehandlung mit einer Rechtschutz Versicherung für Hundebesitzer zu einem verträglichen Monats-, Vierteljahres-, Halbjahres- oder Jahresbeitrag. Auch hier variieren die Vertragsmodalitäten. Bei der Haftpflicht entscheidet die Schadenssumme, bei der Rechtschutzversicherung die Fälle, in denen sie einspringt, bei der OP-Versicherung könnten zum Beispiel Zahnoperationen ausgeschlossen sein, die auch schnell mehrere hundert Euro kosten.
- Achtung! Wie bei der Autoversicherung gilt: Je kürzer die Zahlungsabstände und damit kleiner die Raten sind, umso teurer wird die Gesamtsumme für das Jahr!
- Achten Sie beim Abschluss einer Versicherung unbedingt auf die Modalitäten, bevor sie den Vertrag zustande kommen lassen. Das böse Erwachen kommt, wenn Sie eine Tierarztrechnung nach einer Operation einreichen und die Versicherung diese Behandlung im Kleingedruckten ausdrücklich von ihren Leistungen ausschließt. Dann zahlen Sie am Ende Versicherung und OP und geraten wiederum eventuell in eine finanzielle Schieflage.
Klären Sie unbedingt, ab welchem Zeitpunkt die Versicherung die Tierarztkosten erstattet; es könnte sein, dass der Versicherungsschutz noch nicht besteht, aber bereits eine nicht aufschiebbare Behandlung beim Tier erforderlich ist. Je eher Sie die Police abschließen, umso eher ist ihr Liebling auch versichert und Sie auf der finanziell sicheren Seite.
Ausführliche Informationen vor Versicherungsabschluss einholen
Heutzutage ist es nicht mehr schwer, sich über Umfang der Leistungen und Kosten für eine Versicherung zu informieren. Vergleichsportale im Internet, Hundeforen mit erfahrenen Hundehaltern und entsprechendem Austausch, natürlich auch Anrufe bei bekannten Versicherungsvertretern – die Möglichkeiten, die passende und für die Lebenslage günstigste Hundekrankenversicherung zu finden, sind wirklich vielfältig. Bei einer ohnehin im Internet vorgenommenen Recherche kann auch online gleich der entsprechende Antrag abgeschickt werden.
Und: Lieber einer Versicherung unnützes Geld zukommen lassen, dafür aber ein gesundes, glückliches Tier im Kreis der Lieben haben, als zusehen zu müssen, wie der treue Schatz sterben muss, weil man sich die Behandlung beim Tierarzt nicht leisten kann!