Das Leben mit einem Dackel ist nur so schön, wie gut die Erziehung des Hundes funktioniert hat. Der Charakter dieser Hunde ist so stark, dass das relativ kleine und possierliche Tier es ohne Weiteres schaffen kann, in einer Familie das Alphatier zu werden – sowohl gegenüber den Menschen, als auch im Miteinander mit anderen Hunden. Ein falsch oder nicht erzogener Dackel behauptet sich gegenüber weitaus größeren Hunden und zwar auf eine ganz selbstverständliche Art und Weise. Eher gemütliche Artgenossen, etwa der Labrador Retriever, sind sehr schnell unterlegen, wenn es um die „Macht“ im Haus geht. Da kann es schon einmal vorkommen, dass der kleine Dackel durch bloßes Erscheinen den größeren Hund von der Futterschüssel verschwinden lässt. Weiter gefressen wird erst, wenn „Sir“ oder „Lady“ Dackel es für richtig befinden und weggehen. Man hat es schon beobachtet, dass Zwergdackel mit gerade einmal 5 Kilo Lebendgewicht einen größeren Hund zu Boden drücken, um der Herr im Ring zu sein. Ebenso tanzen die „Teckel“ oder „Dachshunde“ aber auch ihren Menschen auf der Nase herum, wenn sie nur einmal Schwäche zeigen.
In Deutschland ist die Zucht von Dackelhunden kontrolliert vom Teckelclub e.V. mit Sitz in Duisburg und etwa 20 000 Mitgliedern.
Das vielfältige Aussehen vom Dackel
1. Unterschiedliche Größen
Im Wesentlichen wird zwischen 3 Größen der Dackelhunde unterschieden. Der „normale“ Dackel ist der größte. Er wird etwa 9 Kilogramm schwer (Hündinnen etwas weniger) und hat einen Brustumfang um die 35 cm. Ihm folgt in der Größenordnung der Zwergdackel, der zwischen 5 und 6 Kilo wiegt und einen Brustumfang von etwa 30 cm hat (plus/minus 3-4 cm). Deutlich unter 30 cm Brustumfang und maximal 5 Kilo schwer ist der Kaninchendackel, die kleinste Form des Dachshundes. In allen Größen kann jede im Folgenden beschriebene Fellvariation vorkommen. Mischlinge innerhalb der Dackelarten sind üblich, wodurch sich manches Exemplar nur schwer einer Größenordnung zuordnen lässt.
2. Fellarten und Fellfarben
Man unterscheidet beim Dackel zwischen dem Rauhaar, dem Langhaar und dem Kurzhaar. Auch in dieser Beziehung sind Mischungen durchaus zu finden. Der Rauhaardackel hat drahtiges, etwas längeres Deckhaar, der Kurzhaardackel ein gleichmäßiges, kürzeres und seidig glänzendes Fell, der Langhaardackel ein elegantes, längeres Haarkleid, vor allem an den Pfoten, im Brustbereich und auch an den Ohren und der Rute. Schutz vor Hitze, Kälte und Nässe bietet eine gute Unterwolle. Alle Dackelarten haaren hauptsächlich während der Fellwechsel – bei jenen mit längerem Deckhaar schadet eine regelmäßige Bürstenmassage aber auch außerhalb dieser Zeiten nicht. Sind die Tiere viel im Freien unterwegs – ob als Jagdhund oder einfach beim Wald- und Wiesen-Spaziergang – müssen sie ohnehin regelmäßig auf Verletzungen, Zecken und Flohbefall überprüft werden. Dies geschieht am besten im Rahmen eines möglichst frühzeitig antrainierten Fellpflegerituals.
Die Farben reichen vom einfarbigen Rötlich-Braun bis Rehbraun, dazu Exemplaren in Schwarz-Braun (hauptsächlich Rauhaar), die aber die Farbe deutlich abgesetzt zeigen. Nicht im Rassestandard vorgesehen sind vollkommen schwarze (ohne die braunen Absetzungen) oder weiße Dackelhunde.
3. Anatomische Merkmale
Jeder Dackel, gleich welcher Größe oder Fellvarietät er angehört, zeigt als deutlichste Zeichen seiner Rasse die kurzen, „krummen“ Beine und den langen Rücken. Ihm zu Eigen ist auch eine beinahe militärisch gerade Körperhaltung. Die Ohren sind hängend und unterschiedlich dicht behaart, die Rute setzt am oberen hinteren Rücken an und ist leicht nach oben gebogen. In seiner Beweglichkeit ist der Dackel flink, ausdauernd bis hin zur Unermüdlichkeit, sportlich und aktiv.
Dackel als schwieriger Charakter
Wer seinen Dackel gut erzogen hat, genießt das Leben mit einem gehorsamen, treuen und fröhlichen Weggefährten, der für allerlei Kunststücke und Tricks geeignet ist. Nur einmal dem sturen Eigensinn des Vierbeiners nachzugeben, reizt ihn dazu, das Fehlverhalten immer wieder an den Tag zu legen. Nicht selten findet man das Phänomen, dass der Dackel einfach so tut, als habe er keine Ohren und schlicht und ergreifend auf Kommandos – eigentlich lang und intensiv eingeübt – nicht im Geringsten reagiert. In Wahrheit versteht der Dackel jedes Wort, jeden Tonfall und weiß genau, was Sache ist. Hat er aber keine Lust oder andere Interessen, dringt man nur bei exzellenter Erziehung zu ihm vor.
Hat sich der Dackel einmal Untugenden angewöhnt (Kläffen, Ausbüchsen etc.) ist es schwer, ihm das wieder abzutrainieren. Es wird empfohlen, jeden Dachshund vom Welpenalter an in eine Hundeschule zu führen, aber auch zuhause bei jeder Gelegenheit alle Kommandos immer wieder zu üben. Sich unterzuordnen, fällt dem kleinen Freund ziemlich schwer. Seinem Jagdtrieb, dem natürlichen Urinstinkt des Teckels geschuldet, ist es schwer, ihn noch abzurufen, wenn der Hund schon die Witterung eines Kaninchens, einer Katze, notfalls aber auch eines Vogels oder Schmetterlings aufgenommen hat. Selbst Radfahrer und Kleinkrafträder werden mit Leidenschaft verfolgt, bis das Fahrzeug zum Stillstand kommt oder die Geschwindigkeit zu hoch wird. Es sei denn, der Liebling hat von klein auf begriffen, dass seine einzige Alternative Gehorsam gegenüber seinen Besitzern ist. Unabdingbare Konsequenz, Belohnen und Loben bei Wohlverhalten, strafen aber nicht schlagen, sondern zum Beispiel anleinen, Spaziergang und Spiel beenden und andere Erziehungstipps bekommt man in der Hundeschule, in Foren im Netz oder in entsprechender Fachliteratur.
Dem Hund immer einen Schritt voraus zu sein, ist ein Tipp, der sich bezahlt macht. Dazu muss man den Jagdhund verstehen und seine Absichten ahnen können. So kann das situationsbezogene Kommando erklingen und sein Befolgen durchgesetzt werden, bevor die Lage eskaliert. Ansonsten weiß aber eigentlich jeder Hundebesitzer, dass der Dackel für den Halter eine Herausforderung darstellt. Vielleicht macht aber gerade das das Leben mit dem speziellen Hund so lebens- und liebenswert. Denn, auch, wenn man es dem Hündchen nicht immer ansieht: Er liebt seine Menschen sehr.
Die Haltung eines Dackels
Einmal abgesehen von der Anschaffung eines Dackels als Jagdhund, gibt es für die Haltung als Haustier einige Vorgaben, die zu erfüllen sind, um das Leben für beide Seiten angenehm zu gestalten. So sollte der Besitzer im Spiel den Jagdtrieb des Hundes fördern, um ihn für die Zeit außerhalb der „Spaßzeit“ auszupowern. Im Garten, auf der Hundewiese oder an der Schleppleine im Wald lassen sich herrliche Such- und Jagdspiele finden, die der Leidenschaft des Hundes zuträglich sind und sie auch bedienen – zeitweise Ausrutscher nicht ausgeschlossen.
Besitzer von Dachshunden müssen ihrem Hund zugestehen, dass er gerne Löcher gräbt. Bis der gesamte Hund unter der Erdoberfläche verschwunden ist, wird das Buddeln auch von selbst niemals aufgegeben. Mauslöcher, Maulwurfhügel und Co. sind ein Paradies für Dackel – leider zunächst aber auch unterirdische Wespennester. Ob es sich um ein Rosenbeet oder Waldboden handelt, in dem die Grab-Leidenschaft ausgelebt wird, ist dem Dackelchen herrlich egal. Fröhlich und bester Dinge folgt er seinem Instinkt und muss hinterher definitiv ein Bad im nahen Fluss oder Bach nehmen, bevor er zufrieden sein Abenteuer sichtbar und hörbar im Traum verarbeitet.
Im Umgang mit Kindern sind Dackel insoweit unbedenklich, dass sie sich zurückziehen, wenn es ihnen zu viel wird. Auch ein deutlicher Raunzer hin zu den Störenfrieden kann vorkommen. Den Kindern beizubringen, zu erkennen, wann es dem Tier reicht, bekuschelt und bespielt zu werden, ist wichtig. Dann ist friedliches und respektvolles beziehungsweise liebevolles Miteinander kein Thema. Kein Dackel ist von Grund auf „böse“!
Obwohl es für die Haustierhaltung allgemeingültig ist, soll hier nochmals der Hinweis gegeben werden, dass man den Dackel ziemlich getreu der Ernährungsrichtlinien füttern sollte. Ein hartes, gehaltvolles und gut bekömmliches Trockenfutter fördert die Zahngesundheit und kommt der Verdauung zugute. Übergewicht bei diesen kurzen Beinen und dem langen Rücken ist fatal und beschleunigt beziehungsweise begünstigt den erlauf von Dackellähme und anderen Erkrankungen.