Wir Menschen haben in unserer Hausapotheke alles, was wir für das Wohlbefinden benötigen. Meistens sind dort Schmerztabletten zu finden, gerade bei Frauen in verschiedener Ausführung. Ebenfalls gehören Erkältungsmedizin und fiebersenkende Mittel hinein. Je nach Bedarf erweitert sich dieser Notfallschrank im Badezimmer oder in der Küche um Schlafmittel und andere rezeptpflichtige und frei verkäufliche Mittel, Salben, Tropfen und Co. Die Abteilung für Naturheilkunde in Form von Bachblüten, Globuli und so weiter ist stark im Kommen.
Leider neigen wir dazu, auch Reste von kurzzeitig verordneten Arzneien aufzuheben. Der angebrochene Antibiotikum Saft der Kinder liegt dann bei der Fußpilzsalbe des Vaters und den Venendragees der Mutter. Irgendwann entsteht ein Chaos mit entsprechender Unordnung, in der sich niemand mehr zurechtfindet. Deshalb sollte man die eigene Hausapotheke in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Sind die Medikamente noch haltbar? Alle Präparate haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum und sollten danach nicht mehr eingenommen beziehungsweise benutzt werden. Angebrochene Säfte, Tropfen und Salben wirft man ebenfalls weg – ein Hinweis darauf, wie lange man sie nach dem Öffnen noch benutzen darf, findet sich im Beipackzettel oder auf der Verpackung.
✔ !!! Tierische und menschliche Medikamente separat aufbewahren
Zu den Arzneimitteln, die die Menschen auf Vorrat haben, sollte man jene, die man für seine Katzen, Hunde oder sonstigen Haustiere daheim hat, nicht dazu legen – ganz gleich, ob in einer Schublade, in einem eigenen Schränkchen oder einer verschließbaren Tasche: Hier muss strikt separiert werden. Ein falscher Griff und man reibt die Schuppenflechte des Familienmitgliedes mit der Ekzemsalbe für die Katze ein – oder nimmt statt einer Kopfschmerztablette eine Wurmkur… das will man nicht.
✔ !!! Auch Tiermedizin kann ablaufen!
Medikamente für unsere Tiere sind teuer – die meisten Tierhalter haben keine entsprechende Versicherung für ihre Haustiere, von der die Kosten für die medikamentöse Behandlung übernommen werden. Noch ganz anders, als bei uns Menschen selbst (wo meist nur Rezeptgebühren anfallen), neigen wir also dazu, Reste zu verwahren, um sie bei einer erneuten Erkrankung weiter verwenden zu können und dadurch Geld zu sparen. Also auch hier regelmäßig kontrollieren und aussortieren, bestimmte Präparate aber rechtzeitig nachkaufen.
✔ !!! Lagerung ist wichtig
Es gibt einige Medikamente, die im Kühlschrank aufbewahrt werden müssen. Hier besteht die große Gefahr, dass Kinder die Arzneien in die Hände bekommen. Eine verschließbare Plastikschüssel, auf der ganz eindeutig ein gut lesbarer Hinweis auf den riskanten Inhalt zu finden ist, ist schon beinahe ein Muss. Selbstverständlich ist der Standort dieser Plastikschüssel so weit oben und hinten im Kühlmöbel zu suchen, wie irgendwie möglich. Alle anderen Medikamente sollten trocken und meist nicht über 25 Grad Raumtemperatur gelagert werden. Im Winter nicht neben einer Heizgelegenheit, im Sommer nicht an Plätzen, wo direkte Sonneneinstrahlung für hohe Temperaturen sorgt. Meistens bekommt man aber beim Tierarzt oder in der Apotheke beim Erhalt der Medikamente einen Hinweis auf besondere Lagerungsbedingungen. Zugleich sollte aber beachtet werden, dass die Hausapotheke für die Katze schnell greifbar ist – im Notfall zählt vielleicht jede Sekunde. Wer dann erst in den Keller laufen muss, riskiert eventuell das Leben seiner Samtpfote.
✔ !!! Notfallnummern gehören in die Hausapotheke
Gerade bei akuten Geschehnissen hat man die Nerven nicht, gezielt über etwas nachdenken zu können. Die selbstverständlichsten Dinge kann man nicht mehr nennen. Deswegen empfiehlt es sich, alle möglichen Nummern schriftlich verfügbar zu haben. Sicher, heutzutage speichert man sie auch im Haustelefon oder Handy ein. Doch sicher ist sicher. Also: Gibt es in der Stadt eine Tierrettung? Dann halten Sie in der Hausapotheke die Nummer bereit – ebenso die des Tierarztes und der nächstgelegenen Tierklinik. So können auch zufällig anwesende Gäste auf Zuruf einen Anruf versorgen, während sie sich um ein erkranktes oder verunfalltes Tier kümmern. Lieber bleiben die Nummern ungenutzt in der Hausapotheke, als dass wertvolle Zeit verstreicht, bis sie im dringenden Notfall gefunden werden.
Inhaltsliste für die Hausapotheke einer Katze
1. Hilfsmittel
- Verbandsschere, Mullbinden, sterile Kompressen – zum Abdecken und zur Erstversorgung von blutenden Wunden. Vermeidet größeren Blutverlust und hält Schmutz aus einer Wunde. Dazu Verbandsklammern oder Klebeband.
- Desinfektionsspray und Einmalhandschuhe – zum Eigenschutz und zur Vermeidung von Keimen in offenen Wunden, aber auch zum Beseitigen von Zecken usw.
- Thermometer zum Fiebermessen
- Eventuell die Zeckenzange und ein Flohkamm
- Verpackte Einwegspritzen, zum Beispiel zum Verabreichen von Medikamenten, Nahrung, Wasser. Nadeln dazu brauchen Sie in der Hausapotheke nicht. Die Einwegspritzen müssen nicht steril sein, sollten nach kurzem Gebrauch aber weggeworfen werden, da sich durch Nahrung Keime bilden. Erhältlich in jeder Apotheke.
- Alkoholfreie Notfalltropfen – lassen Sie sich beim Zusammenstellen Ihrer Hausapotheke vom Tierarzt beraten.
2. Arzneien
- Immer eine Wurmkur und einen Spot on gegen Zecken etc. auf Reserve nachkaufen, wenn Sie die eine Einheit verbraucht haben.
- KEINE jodhaltigen Salben! Solche Produkte könnten für Katzen schädlich sein.
- Spezielle Desinfektionsmittel für Tiere verwenden!
- Eine extra für Katzen hergestellte Wundsalbe schadet nichts, muss aber nicht sein.
Unter Umständen ergeben sich aus den Lebensumständen Ihrer eigenen Katze noch weitere Mittel, zu deren Vorratshaltung der Tierarzt rät. Allzu viel Vorrat kostet Geld, denn sowohl Hilfsmittel wie auch Arzneien werden mit der Zeit unbrauchbar und erzeugen Müll und Kosten, die nicht sein müssten.
MENSCHLICHE MEDIZIN HAT IN DER HAUSAPOTHEKE FÜR KATZEN NICHTS ZU SUCHEN!!!
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