Übergewicht beim Haustier: Liebe zur Katze nicht nur durch Futter zeigen!
Auf schmusigen Samtpfoten begleiten Katzen das Leben ihrer Besitzer. Sie sind deutlich eigenwilliger, als Hunde, haben starke Charaktere und erfreuen durch witzige, verspielte und von Liebe geprägte Momente. Um dieses Zusammenleben viele Jahre genießen zu können, muss auch bei einer Katze durchaus auf die Ernährung geachtet werden. Nun gelten Katzen von Geburt an in der Regel nicht als so „verfressen“, wie Hunde, wobei auch dem Stubentiger ein nicht artgerechtes Fressverhalten antrainiert werden kann. Der Beweis für das – leider viel zu oft aus falscher, futteraffiner Tierliebe entstandene – Übergewicht sind viele, viele Katzen in den Tierarztpraxen, bei denen sagenhafte Übergewichte festgestellt werden. Das geht oft so weit, dass die Katze doppelt so schwer ist, wie sie nach Rasse sein dürfte und entsprechend bewegungsunfähig, gelenkskrank und in ihrem Leben eingeschränkt vegetiert.
Die Katze in ihrer Natur versteht es durchaus, wenn sie als Zeichen der Liebe nur Spielstunden und Streicheleinheiten bekommt. Die Sucht nach zuckerhaltigen Leckerlis und fettigen Speisen vom Tisch ist rein die Sache der Tierbesitzer, die den ohnehin für Wohnungskatzen kaum auslebbaren Jagdtrieb nach Vogel, Maus und Co. durch Wurst, Fleisch und Zuckerdrops ausgleichen wollen. Klar, die Katze ist und bleibt ein Fleischfresser, doch kann dieses Verlangen der Natur getrost in den Hauptmahlzeiten befriedigt werden. In der freien Natur bekommt die Samtpfote ja auch keine Leckerlis, die ihr einfach, weil sie süß aussieht, in den Mund fliegen. Das sollte in der Katzenhaltung kein Thema sein.
Die echte Liebe zu einer Katze ist zunächst einmal die absolute Akzeptanz ihrer Charaktereigenschaften. Während ein Hund sich immer über Streicheleinheiten und Ansprache freut, will die Katze selbst bestimmen, wann das alles stattfindet. Träge Blicke, ein eindeutiges Gähnen und sogar die Flucht aus der Situation oder ein Krallenattentat gegen den „Störenfried“ beim Mittagsschläfchen zeigen, wann es ihr gerade nicht passt. Dafür muss der Katzenfreund damit rechnen, mit Liebe überhäuft zu werden, wenn er dafür gerade eigentlich gar keine Zeit hat. So ist es auch mit dem Spielen. Kater und Katz spielen, wann sie es für angebracht halten, und meistens nicht, wann Herrchen oder Frauchen dafür Muse haben. Klar, nun könnte ein wenig Leberwurst oder eines von zig im Handel erhaltenes Leckerli (oder 5) das Tier ablenken und anders beschäftigen. Hier jedoch beginnt man damit, sein Haustier zum Langeweile-Esser zu erziehen, der schon noch einigen solchen Gelegenheiten nicht mehr zum Spielen kommt, sondern zum Weiteressen. Schon beginnt der Teufelskreis, der sich in Katzendiabetes oder anderen schlimmen Krankheiten rächen wird. Füttern Sie Ihre Katze deswegen mit eindeutigen Hauptmahlzeiten und schränken Sie die Gabe von ungesunden Belohnungen strikt ein. Es wird der Gesundheit des Tieres und ihrer Lebenserwartung zuträglich sein.